- Hitze ist für Autobatterien schädlich
- Bei Starthilfe unbedingt die Gebrauchsanweisung involvierter Fahrzeuge beachten
- Verwendung der vorgesehenen Anschlusspunkte vermeidet Funkenflug
Berlin (ACE) – Nicht nur Kälte, sondern auch die aktuelle Hitze kann der Starterbatterie zusetzen: Die Autobatterie entleert sich bei sommerlichen Temperaturen schneller – bei Hitze kann sie sogar bleibende Schäden davontragen. Gerade nach längeren Standzeiten kann das bedeuten: Das Auto springt nicht mehr an. Insbesondere, wenn man es eilig hat, kann das Stress bedeuten. Wie man der schwächelnden Starterbatterie unkompliziert auf die Sprünge helfen kann, um trotzdem pünktlich anzukommen, erklärt der ACE Auto Club Europa.
Starthilfe erfordert Starthilfekabel oder Booster
Für die Starthilfe werden entweder ein Starthilfekabel sowie ein zweites Fahrzeug als Stromspender oder ein Starthilfegerät – ein sogenannter Booster – benötigt. Dabei ist zu beachten, dass ein geeignetes Starthilfekabel verwendet wird: Diese gibt es mit unterschiedlichem Querschnitt. Große Batterien, beispielsweise die von Diesel-Fahrzeugen, erfordern dicke Kabel. Dünne Kabel könnten schmelzen
Soll ein anderes Fahrzeug Starthilfe geben, ist das Spenderfahrzeug idealerweise größer oder ähnlich groß wie das Empfängerfahrzeug. Zwar können in der Theorie auch kleine Autos größeren Starthilfe geben – ob das Unterfangen in der Praxis allerdings erfolgreich ist, hängt mit dem Größenunterschied und dem Zustand der Batterie von Spender- und Empfängerfahrzeug zusammen.
Da für die Starthilfe mittels Booster kein zweites Fahrzeug benötigt wird, ist sie besonders praktikabel: Bei einem Booster handelt sich im Prinzip um eine Powerbank mit viel Leistung, die 12 Volt für die Starterbatterie abgeben kann. Die Geräte sind für unter 100 Euro erhältlich, sollten in einer Schutztasche verstaut und vor der Nutzung vollständig aufgeladen sein. Laden kann man sie an einer Haushaltssteckdose oder während der Fahrt mit einem mitgelieferten Stecker für 12-Volt-Autosteckdosen. Achtung: Auch Booster können durch Hitze Schaden nehmen – bestenfalls verbleiben sie im Hochsommer nicht im heißen Auto.
Schritt-für-Schritt-Starthilfe mit dem Booster
- Gebrauchsanweisung des Booster-Gerätes beachten
- Fahrzeug ausschalten.
- Polzangen des ausgeschalteten Boosters an die entsprechenden Pole der Batterie anschließen: Die rote Klemme wird zuerst an Plus (+) angeschlossen, danach wird die schwarze Klemme an Minus (-) angeschlossen.
- Überprüfen, ob die Polzangen korrekt sitzen und guten Kontakt haben – dies wird je nach Gerät beispielsweise mit einem grünen Licht am Booster angezeigt. Dazu kann es notwendig sein, den Booster einzuschalten beziehungsweise bei tiefenentladenen Batterien die „Boost-Taste“ zu drücken.
- Etwa zwei bis fünf Minuten abwarten, um die leere Batterie ein wenig zu laden. Das schont diese beim Startversuch.
- Motor starten. Sobald dieser läuft, den Booster so schnell es geht wieder abklemmen, erst Minus (-), dann Plus (+). Booster danach ausschalten
- Zusätzlich die jeweilige Gebrauchsanweisung des Booster-Gerätes beachten.
Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Starthilfekabel
- Beide Fahrzeuge müssen ausgeschaltet und nahe genug positioniert werden, sodass die Kabel miteinander verbunden werden können.
- Zuerst das rote Plus-Kabel mit den Plus-Polen beider Batterien verbinden: zunächst an das entladene Fahrzeug, dann an das Spenderfahrzeug. Dabei ist darauf zu achten, dass die roten Klemmen keinen Kontakt zu anderen Fahrzeugteilen haben.
- Das schwarze Minus-Kabel an den Minuspol (-) der Batterie beziehungsweise einen speziell dafür vorgesehenen Massepunkt des Spenderautos klemmen.
- Das freie Ende des schwarzen Minus-Kabels an ein unlackiertes Metallteil des Empfängerfahrzeugs befestigen, nicht direkt an der Batterie – idealerweise an dem vorgesehenen Massepunkt.
- Der Motor des Spenderfahrzeugs sollte für etwa fünf bis zehn Minuten laufen, bevor versucht wird, das Empfängerfahrzeug zu starten.
- Versuchen, das Empfängerfahrzeug zu starten. Wenn der Motor nicht sofort anspringt, bis zum nächsten Startversuch erneut einige Minuten warten.
- Beim Empfängerauto bei laufendem Motor die großen Verbraucher wie Heizgebläse oder Heckscheibenheizung anschalten, um Schäden an der Bordelektronik durch Spannungsspitzen zu vermeiden.
- Die Kabel in umgekehrter Reihenfolge entfernen: Zuerst das schwarze, dann das rote Kabel – jeweils beginnend mit dem Empfängerauto.
Wichtig: In der Gebrauchsanleitung des Fahrzeugs sind die speziellen Anschlusspunkte für die Zangen des Starthilfekabels zu finden. Die Verwendung des dafür vorgesehenen Massepunktes vermeidet Funkenflug.
Verschiedene Antriebsarten – unterschiedliche Feinheiten
Egal, welcher Fahrzeugtyp – es ist unbedingt notwendig, die Gebrauchsanweisung zu Rate zu ziehen, wenn Starthilfe benötigt wird oder gegeben werden soll. Das Grundprinzip ist zwar bei allen Fahrzeugen gleich, jedoch gibt es je nach Antriebsart und Fahrzeugmodell Feinheiten, die beachtet werden müssen, um Schäden zu vermeiden.
- Benzin und Diesel: Ein Benziner kann auch einem Diesel-Fahrzeug Starthilfe geben und umgekehrt. Um die größere Batterie eines Diesels zu versorgen, sollte beim Überbrücken darauf geachtet werden, Gas zu geben, damit die Batterie des Spenderfahrzeugs ausreichend Energie liefert.
- Elektrofahrzeuge: Elektrofahrzeuge können, ebenso wie Verbrenner, Starthilfe für ihre 12-Volt-Batterie benötigen – dafür können auch Verbrenner genutzt werden. Soll mit einem E-Auto Starthilfe gegeben werden, muss dieses nach dem Anklemmen der Starthilfekabel eingeschaltet werden. Der Anlasser des Empfängerautos sollte anschließend nur maximal drei Sekunden betätigt werden. Um die Batterie des Spenderfahrzeugs zu schonen, empfiehlt es sich, erst nach etwa einer Minute einen neuen Startversuch zu unternehmen. Da die 12-Volt-Starterbatterie des E-Autos eher klein ist, sollte sie nur Autos mit einer kleineren oder ähnlich großen Batteriekapazität Starthilfe geben.
- Hybridfahrzeuge: Hybridfahrzeuge verfügen ebenfalls über eine 12-Volt-Batterie, die sowohl Strom liefern als auch empfangen kann.
Was nach der Starthilfe zu beachten ist
Wer keine Möglichkeit hat, die Batterie mit einem Ladegerät aufzuladen, sollte nach der Starthilfe für mindestens 45 Minuten auf einer Landstraße oder Autobahn fahren, damit die Batterie des Fahrzeugs vollständig aufgeladen wird. Unnötige elektrische Verbraucher sind dabei zu vermeiden, um die Batterie zu entlasten und Energie für einen weiteren Start zu sammeln.
Weitere Informationen:
>> Ausführlicher ACE-Ratgeber zu Starthilfe
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