06.11.2020

Sicher zur Plakette: Vorbereitung zur Hauptuntersuchung auch für Laien

 

Berlin (ACE) – Die Autos in Deutschland werden immer älter, und mit dem Alter der Fahrzeuge steigt die Anfälligkeit für Mängel. Während Neuwagen einmalig erst nach drei Jahren zur Haupt- und Abgasuntersuchung müssen, wechselt das Prüfintervall danach dauerhaft in den Zwei-Jahres-Rhythmus. Die dann fällige Hauptuntersuchung (HU) stellt die Verkehrssicherheit, Vorschriftsmäßigkeit und Umweltverträglichkeit der Fahrzeuge sicher und ist gesetzlich vorgeschrieben. Zuerst wird durch eine Sichtkontrolle geprüft, ob die Scheinwerfer in Ordnung sind, Windschutzscheibe und Außenspiegel keine Steinschläge, Risse oder andere Beschädigungen aufweisen. Auch die Profiltiefe der Reifen und die Pflichtausstattung wie Verbandskasten, Sicherheitsweste und Warndreieck werden von den Prüfern kontrolliert. Unter der Motorhaube werden der Sitz der Batterie und die Bremsflüssigkeit geprüft.

Bevor das Auto zur HU in der Werkstatt vorgestellt wird, können Verkehrsteilnehmende einige Dinge selbst am Auto überprüfen, um Mängel rechtzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, informiert darüber, was bei der Vorbereitung zur Hauptuntersuchung zu beachten ist.

 

Ein wichtiger Hinweis gleich vorab: Brennt eine Warnleuchte am Armaturenbrett, unbedingt vor der HU einen Werkstattbesuch einplanen.

 

HU-Termin vereinbaren

Die Jahreszahl, die in der Mitte der Prüfplakette eingetragen ist, zeigt an, wann die nächste Hauptuntersuchung (HU) ansteht. Ist die HU noch in diesem Jahr, sollte mit der Werkstatt zügig ein Termin vereinbart werden.

 

Beleuchtung überprüfen

Die Beleuchtungsanlage am gesamten Fahrzeug sollte regelmäßig mit einer Sichtkontrolle überprüft werden. Defekte Scheinwerfer sowie kaputte Rückleuchten, Brems- und Blinklichter mindern die Verkehrssicherheit und müssen repariert werden. ACE-Hinweis: Gerade durch Risse kann Feuchtigkeit in die Scheinwerfer gelangen und teure Schäden verursachen.

 

Reifen untersuchen

Die Profiltiefe der Reifen darf nie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschreiten. Der ACE empfiehlt bei Sommerreifen mindestens drei und bei Winterreifen vier Millimeter Profiltiefe. Auch der Luftdruck sollte vor der HU überprüft werden. Im Handbuch des Fahrzeugs finden sich die Angaben zum optimalen Reifendruck. ACE-Hinweise: 1. Die Reifendruckangaben der Fahrzeug- oder Reifenhersteller beziehen sich immer auf den „kalten“ Reifen. Der Druck sollte also nie nach einer längeren Fahrt, sondern bei der nächsten Gelegenheit kurz nach der Abfahrt überprüft werden. 2. Eine automatische Reifendruckkontrolle, mit der viele Autos ausgerüstet sind, ist kein Ersatz für die regelmäßige Überprüfung des Reifendrucks. Sie ist eine zusätzliche Sicherheitsausstattung, die den Reifendruck während der Fahrt überwacht.

 

Verbandskasten überprüfen

Jedes Auto muss mit Warndreieck und Verbandskasten ausgerüstet sein. Beide Utensilien werden bei der HU kontrolliert. Daher sollte geprüft werden, ob sich das Warndreieck einwandfrei aufstellen lässt, ob alle Bestandteile des Verbandskastens vollständig sind und das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen ist.

 

Scheiben

Ein uneingeschränkter Blick auf das Verkehrsgeschehen muss am Steuer immer gewährleistet sein. Deshalb sollte insbesondere die Frontscheibe penibel auf Beschädigungen wie Steinschlag oder Kratzer untersucht werden. Selbst kleine Beschädigungen können die Scheibe so weit schwächen, dass sie während der Fahrt irreparabel beschädigt wird oder sich plötzlich große Risse bilden. Ebenso wichtig für die HU: funktionsfähige Scheibenwischer und ausreichend Wasser in der Scheibenwaschanlage.

 

Auto waschen

Das Auto vor der HU zu säubern lohnt in mehrfacher Hinsicht: Mögliche Steinschläge in der Frontscheibe werden einfacher sichtbar und das Kennzeichen gut lesbar. Vorsichtshalber sollte nach dem Waschgang auch die sichere Befestigung des Nummernschildes überprüft werden.

 

Einmal kräftig hupen

Die Hupe kommt im Normalfall selten zum Einsatz. Nicht zuletzt deshalb gilt es, spätestens vor jeder HU ihre Einsatzfähigkeit zu testen. Gerade bei älteren Autos kommt es vor, dass der Signalgeber mit der Zeit verstummt.

 

Tuning- und Anbauteile

Achtung bei nachträglich verbauten Tuning- und anderen Anbauteilen: Sie müssen gesetzliche Anforderungen erfüllen und gegebenenfalls im Kfz-Schein eingetragen sein oder bei der HU vermerkt werden, damit es im Fall einer Verkehrskontrolle keinen Ärger gibt.

 

Fazit

Auch technische Laien können mit dem selbst durchgeführten Vorab-Check das Risiko von unliebsamen Überraschungen bei der HU reduzieren. Etwas Zeit vorab zu investieren lohnt sich finanziell und erspart die eventuell neuerliche Vorstellung zur HU, wenn erst dort Mängel ans Tageslicht kommen, die vorher mit etwas Sorgfalt selbst hätten entdeckt werden können.

 

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