21.10.2025

Saisonende für Camper: Reisemobil und Caravan für die Winterpause vorbereiten

  • Sicheren, überdachten und trockenen Stellplatz wählen
  • Gründliche Reinigung kann vor bösen Überraschungen im Frühjahr schützen
  • Volltanken und Additive beugen Dieselpest vor

 

Berlin (ACE) –Im Oktober endet für viele Campingbegeisterte die Reisehochsaison. Bevor das Reisemobil oder der Caravan für die kommenden Monate eingemottet wird, sollten einige Vorbereitungen getroffen werden. Um im Frühling keine böse Überraschung zu erleben, sollte das Reisegefährt beispielsweise trocken und gereinigt untergestellt werden. Der ACE Auto Club Europa gibt Tipps, wie Camper ihr Reisemobil oder ihren Wohnwagen für die Winterpause fit machen.

 

Der richtige Stellplatz ist das A und O

Bevor das Reisemobil oder der Caravan in die Winterpause geht, sollte ein sicherer Stellplatz gefunden werden. Ideal sind ausreichend hohe Garagen, Hallen oder überdachte Carports, da sie vor Regen, Schnee, Eis und UV-Strahlung schützen. Falls nur ein Außenplatz zur Verfügung steht, sollte dieser zum Schutz vor Diebstahl gesichert sein. Bestenfalls verfügt das Reisemobil zudem über eine Wegfahrsperre oder alternativ über Lenkrad- oder Pedalsperren. Anhänger sollten mit einem Kupplungsschloss versehen sein. Sowohl für Reisemobile als auch für Anhänger sind zudem Radkrallen zu empfehlen. Eine atmungsaktive Abdeckplane schützt vor Witterung, ohne dass sich Feuchtigkeit im Inneren staut. Achtung: Wird ein Fahrzeug auf privatem Grundstück über längere Zeit ortsfest abgestellt und zu Wohnzwecken genutzt, kann es als bauliche Anlage gelten und Genehmigungen erfordern.

Wer sein Freizeitgefährt längere Zeit an einer abgelegenen Straße parkt, setzt es nicht nur Witterungseinflüssen aus, auch die Gefahr eines Diebstahls oder von Vandalismus steigt. Wohnmobile unter 7,5 Tonnen dürfen grundsätzlich unbegrenzt am Straßenrand parken, es sei denn, Zusatzschilder lassen nur Pkw zu. Aufpassen muss man bei abgekoppelten Wohnwagen: Ihre Standzeit ist in Wohngebieten auf maximal zwei Wochen begrenzt. Danach muss der Caravan bewegt werden – es sei denn, es liegt eine Sondernutzungserlaubnis vor.

Ist der passende Standort gefunden, sollten Reisemobile in beiden Richtungen mit Unterlegkeilen gesichert werden, nicht mit der Handbremse. Denn längere Standzeiten bergen das Risiko, dass die Feststellbremse im Anschluss wegen Rost an Bremsscheiben und Belägen festsitzt.

 

Außen- und Technikpflege notwendig

Vor dem „Winterschlaf“ sollte das Fahrzeug außen gründlich gereinigt, poliert und versiegelt werden, um Schmutzrückstände zu entfernen und die Oberfläche zu schützen. Dabei die Ablauflöcher, Dachrinnen, Fenster- und Türdichtungen prüfen und mit Gummipflegemitteln behandeln, damit sie nicht porös werden. Nach dem Waschpark sollte am besten noch einmal vollgetankt werden, um Kondenswasser und damit das Risiko einer sogenannten Dieselpest zu reduzieren. Auch Additive können dabei helfen, die Bildung von Bioschlamm in Folge von Mikroorganismen im Tank zu verhindern. Wichtig ist es zudem, den Frostschutz in der Scheibenwischanlage zu prüfen und bei Bedarf nachzufüllen. Bei zu wenig Frostschutz muss auch das Kühlwasser mit einem Konzentrat aufgefüllt werden.  

Außerdem müssen sämtliche wasserführenden Systeme wie Frischwasser, Grauwasser und Boiler vollständig entleert werden. Dabei kann bei den Frischwasserleitungen eine Fahrradluftpumpe helfen. Bleibt Wasser zurück, kann dieses bei Frost gefrieren und so die Leitungen beschädigen. Die Hähne der Gasflaschen sollten geschlossen werden. Dabei auch die Schläuche entleeren, dafür zum Beispiel einen Brenner laufen lassen, bis die Flamme erlischt. Da die Reifen bei längerer Standzeit Druck verlieren, sollte der Reifenluftdruck vor dem Überwintern etwa um 0,5 bar über dem Betriebsdruck liegen. Das verringert auch das Risiko von Standplatten. Sie können entstehen, wenn das volle Gewicht des Wohnmobils immer auf die gleiche Stelle drückt.

 

Innenraum vor Feuchtigkeit schützen

Auch der Innenraum sollte gründlich gereinigt werden. Im Fahrzeug verbliebene Lebensmittel könnten Nagetiere anlocken. Der Kühlschrank und auch alle anderen Schränke und Klappen sollten einen Spalt geöffnet werden, damit die Luft zirkulieren kann. Polster, Matratzen und andere Textilien am besten aus dem Fahrzeug entfernen oder zumindest hochstellen, damit sich keine Staunässe bildet. Falls möglich, regelmäßig, alle vier bis sechs Wochen, lüften, sodass Feuchtigkeit entweichen kann. Zusätzlich kann ein Luftentfeuchter helfen, Feuchtigkeit im Fahrzeuginneren zu binden.

 

Batterien sichern

Batterien reagieren empfindlich auf lange Standzeiten. Verfügt der Winter-Stellplatz über eine Stromversorgung, sollte das Wohnmobil am besten auf Dauer mittels eines vollautomatischen, spannungsgeregelten Ladegeräts angeschlossen werden. Alternativ regelmäßig über das gewohnte Stromkabel mit der Steckdose verbinden. Steht kein Stromanschluss zur Verfügung, gilt: Batterie laden, ausbauen – dabei den Minuspol zuerst lösen – und anschließend trocken und kühl lagern. Die ausgebaute Batterie sollte dann ebenfalls an ein automatisches Ladegerät angeschlossen oder regelmäßig aufgeladen werden. Wichtig: Das Ladegerät muss zum jeweiligen Batterietyp passen. Man unterscheidet beispielsweise Gel-Batterien, AGM-Batterien- und Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LiFePO4). Wer sich unsicher ist, sollte sich beim Fahrzeughersteller erkundigen, welches Ladegerät kompatibel ist. Häufig empfiehlt sich ein Ladegerät, das mit der Kennlinie IUoU arbeitet. Ladegeräte mit IUoU-Kennlinie schalten nach der Aufladung der Batterie automatisch auf Erhaltungsladung um. LiFePO4-Batterien sollten hingegen meist mit konstantem Strom geladen werden. Dafür werden spezielle Ladegeräte mit CC/CV-Kennlinie empfohlen.

 

Weitere Informationen:

>> Geschützt abgestellt – So kommt das Wohnmobil trocken durch den Winter

>> Parken mit Wohnmobil und Wohnwagen: Wo was erlaubt ist

>> Fit für den Frühling: Die große Checkliste für Wohnmobil und Wohnwagen

 

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