04.06.2024

Radreise: So kommt das Fahrrad mit Bus und Bahn mit

© Jürgen Fälchle - stock.adobe.c

  • Nahverkehrszüge: Regionale Sperrzeiten für Fahrräder im Berufsverkehr beachten
  • Fahrradmitnahme im ICE innerhalb Deutschlands je nach Entfernung für 7,50 bis 12,90 Euro
  • Fernbus: Grundsätzlich nur begrenzte Anzahl an Fahrrädern, teils Abbau erforderlich

 

Berlin (ACE) – Der Sommer steht vor der Tür und die Hochsaison für Radtouren und Radreisen ist eröffnet. Startet die Route nicht vor der Haustür, muss der Fahrradtransport organisiert werden. Um das Fahrrad auch auf längeren Strecken mitzunehmen, kommen neben dem Auto auch Bahn und Fernbus in Betracht. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, informiert über öffentliche Transportmöglichkeiten für Fahrräder und Pedelecs.

 

Fahrräder im Nahverkehrszug

In den meisten Nahverkehrszügen ist es möglich, Fahrräder mitzunehmen. Gleiches gilt für Elektrofahrräder mit einer Motorleistung von bis zu 250 Watt, also für handelsübliche Pedelecs. Allerdings können sich die Vorgaben verschiedener Bahnbetreiber unterscheiden. Gerade, wer ein eher unübliches Fahrradmodell fährt, sollte sich im Vorfeld direkt bei dem entsprechenden Bahnunternehmen erkundigen, ob und unter welchen Bedingungen die Mitnahme möglich ist.

Fahrradtagestickets für den Nahverkehr – also Regional-Express (RE), Regionalbahn (RB) und S-Bahnen – sind bei der Deutschen Bahn (DB) für 6,50 Euro sowohl am Automaten als auch online erhältlich. Eine Stellplatzreservierung gibt es im Nahverkehr nicht. Trotzdem besteht pro Zug nur eine begrenzte Möglichkeit, Fahrräder zu transportieren. In der Regel befindet sich das Fahrradabteil bei den Nahverkehrszügen am Zuganfang oder -ende. Eine Garantie, dass das eigene Fahrrad noch genug Platz findet, gibt es nicht.

Wichtig: Im Nahverkehr sind, je nach Bundesland beziehungsweise Verkehrsverbund, unterschiedliche Regeln für die Fahrradmitnahme zu beachten. So kann es regional beispielsweise verboten sein, im Berufsverkehr mit einem Fahrrad in die S-Bahn zu steigen. Die jeweiligen Sperrzeiten sind unbedingt zu beachten. Auch weichen die Preise für die Fahrradmitnahme in den Verbünden von den Tarifen der Deutschen Bahn ab. Wer vor Ort ein Ticket kauft, zahlt also mitunter einen anderen Preis als bei der Vorab-Online-Buchung über die Deutsche Bahn. Teils ist die Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen zu bestimmten Zeiten und auf einzelnen Strecken sogar kostenfrei. Über die Regelungen auf der gewählten Route gilt es, sich deshalb vorab zu informieren. Achtung: Bei einem Umstieg in U-Bahn, Straßenbahn oder Bus müssen immer die regionalen Bestimmungen beachtet werden. Hier ist das DB-Ticket nicht gültig.

 

Mit dem Fahrrad im Fernverkehrszug

Im Fernverkehr können Fahrräder und Pedelecs ebenfalls prinzipiell mitgenommen werden. Doch auch hier sind unterschiedliche Bestimmungen des jeweiligen Bahnbetreibers zu beachten. Während der Akku von Elektrofahrrädern bei der Deutschen Bahn beispielsweise während der Fahrt grundsätzlich fest am Rad montiert bleiben muss, schreibt FlixTrain vor, ihn abzuklemmen oder abzunehmen.

Im Intercity-Express (ICE) können Fahrräder nur auf ausgewählten Verbindungen mitfahren. Damit ein Fahrrad im DB-Fernverkehrszug mitgenommen werden kann, wird neben der Fahrradkarte immer eine Stellplatzreservierung für das Fahrrad benötigt. Je nach Entfernung kostet die Fahrradmitnahme im Fernverkehr innerhalb Deutschlands zwischen 7,50 und 12,90 Euro. Im Rahmen der Online-Buchung muss neben den Reisenden ein Fahrrad hinzugefügt werden, um Verbindungen mit Fahrradmitnahme angezeigt zu bekommen. Ob Stellplätze frei sind, zeigt ein Fahrradsymbol an: Ist dieses rot, sind keine Fahrradstellplätze verfügbar und das Fahrrad kann in diesem Zug nicht mitfahren. Die Fahrradstellplätze der Fernverkehrszüge der Deutschen Bahn sind immer in der 2. Klasse zu finden. Sie sind teils auf mehrere Wagen verteilt. Bestenfalls schaut man vor Einfahrt des Zuges am Wagenstandanzeiger am Bahnsteig, in welchem Abschnitt sie sich befinden. Die entsprechenden Wagen sind mit einem Fahrradsymbol gekennzeichnet.

Bei Fahrten ins Ausland empfiehlt der ACE, sich über mögliche Sonderregeln zu erkundigen. Im Eurocity (EC) nach Italien müssen Fahrräder beispielsweise mit einer Kennzeichnung versehen werden. Dazu muss man im Vorfeld der Reise eine Fahrradbanderole ausdrucken, die während der Fahrt am Fahrrad befestigt sein muss.

ACE-Tipp: An den Fahrradstellplätzen in Zügen steht häufig kein Mechanismus zum Sichern der Fahrräder zur Verfügung. Es empfiehlt sich deshalb, Fahrräder während der Fahrt mit eigenen Schlössern am Fahrradstellplatz anzuschließen. Zusammengeklappte Falträder oder Kinderräder mit einem Raddurchmesser bis 16 Zoll können in der Regel wie Gepäck untergebracht werden. Hierfür ist dann weder Fahrradkarte noch Fahrradstellplatz notwendig.

 

Fahrradmitnahmeim Fernbus

Im Fernbus gelten, je nach Busunternehmen, unterschiedliche Bestimmungen zur Mitnahme von Fahrrädern. Manche Busunternehmen schließen die Fahrradmitnahme komplett aus, andere ermöglichen sie unter bestimmten Voraussetzungen. Teils müssen Fahrräder auf bestimmte Art und Weise zusammengeklappt beziehungsweise auseinandergebaut werden. Andere Busse haben Fahrradträger am Heck oder es steht im Laderaum genug Platz zur Verfügung, sodass Zweiräder vor der Busfahrt lediglich in einer Fahrradhülle verstaut werden müssen. Grundsätzlich aber ist die Möglichkeit des Fahrradtransports, wenn überhaupt, auf einige wenige Räder pro Bus begrenzt. Der ACE empfiehlt dringend, frühzeitig zu buchen und sich vorab genau über die Bestimmungen des jeweiligen Busunternehmens zu informieren.

Generell muss im Rahmen der Buchung über die geplante Mitnahme von Fahrrädern informiert werden. Ist eine Online-Buchung möglich, können Fahrräder, je nach Busunternehmen, häufig wie Mitreisende zur Buchung hinzugefügt werden. Teils müssen sie aber auch als Gepäck oder Sondergepäck hinzugebucht werden. Mit Zusatzkosten muss immer gerechnet werden. Achtung: Pedelecs sind in der Regel gänzlich von Busreisen ausgeschlossen.

 

Weitere Informationen:

>> Mit dem E-Bike in den Urlaub: So gelingt der sichere Transport mit dem Auto

>> Ratgeber: E-Bike & Pedelec

>> So funktioniert die Fahrrad-Pannenhilfe des ACE

 

Für Rückfragen und Interviewwünsche
ACE Pressestelle, Tel.: 030 278 725-15,
E-Mail: presse@ace.de, Märkisches Ufer 28, 10179 Berlin
X (vormals Twitter): twitter.com/ACE_autoclub