08.07.2025

Radarwarner und Blitzer-Apps: Selbst für Mitfahrende verboten

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  • Nutzung von Radarwarnern und Blitzer-Apps in Deutschland illegal
  • Bei Verstoß drohen 75 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg
  • Auch im Ausland sind entsprechende Geräte und Apps oft nicht erlaubt

 

Berlin (ACE) – Die Sommerferien haben angefangen oder stehen vor der Tür, viele Menschen starten jetzt mit dem Auto in den Urlaub. Ob auf dem Weg ans Meer, in die Berge oder zu Verwandten – bei langen Fahrten wird oft überlegt, wie sich Blitzerfotos und Bußgelder vermeiden lassen. Blitzer-Apps und Radarwarner wirken auf den ersten Blick wie praktische Helfer. Doch Vorsicht: Ihr Einsatz ist in Deutschland verboten – und kann teuer werden. Der ACE Auto Club Europa erläutert, was es mit den vermeintlichen Helfern auf sich hat.

 

Wie funktionieren Blitzer-Apps und Radarwarngeräte?

Blitzer-Apps werden auf Smartphones oder Navigationssystemen installiert. Sie nutzen GPS, um den aktuellen Standort zu erkennen und mit Datenbanken abzugleichen, in denen bekannte Blitzer verzeichnet sind. Stationäre Anlagen werden so meist verlässlich angezeigt. Bei mobilen Kontrollen sind allerdings die Warnungen oft unvollständig, da Nutzerinnen und Nutzer die Messstellen erst melden müssen. Gerade bei kurzfristig versetzten oder neuen Messstellen funktionieren die Apps oft nicht zuverlässig.

 

Radarwarngeräte arbeiten anders: Sie erkennen aktive Radarmessungen durch elektromagnetische Signale. Manche Modelle warnen sogar vor Lasermessungen. Doch sowohl Blitzer-Apps als auch Radarwarngeräte haben einen entscheidenden Haken: Die Nutzung unterwegs ist illegal.

 

Wie ist die Nutzung von Radarwarnern und Blitzer-Apps geregelt?

Nach der Straßenverkehrsordnung (§ 23 Abs. 1c) ist es verboten, während der Fahrt Geräte zu betreiben oder betriebsbereit mitzuführen, die dafür bestimmt sind, Geschwindigkeitskontrollen anzuzeigen oder zu stören. Das gilt auch, wenn die App auf dem Handy nur installiert ist und der Motor läuft. Wird die App von einer mitfahrenden Person genutzt und der Fahrer oder die Fahrerin duldet das, droht ebenfalls Ärger.

 

Wer mit einem betriebsbereiten Blitzer-Warner beziehungsweise einer entsprechenden Software erwischt wird, zahlt 75 Euro Bußgeld und bekommt einen Punkt in Flensburg. Das Gerät kann zudem nach den jeweiligen Landesgesetzen beschlagnahmt und vernichtet werden. Dass die Software „nur zur Sicherheit“ installiert wurde oder gerade nicht aktiv lief, schützt in der Regel nicht vor Strafe.

 

Warum sind Blitzerwarnungen im Radio erlaubt?

Im Gegensatz zu persönlich genutzten Apps oder Geräten gelten Verkehrsnachrichten im Radio als allgemeine Information für alle Verkehrsteilnehmenden. Radiosender nennen meist nur ungefähre Angaben zu Straßenabschnitten und weisen darauf hin, vorsichtig zu fahren. Diese allgemeinen Hinweise sind in Deutschland legal und dienen vor allem der Verkehrssicherheit.

 

Wie sieht es im Ausland aus?

Auch bei Reisen ins Ausland sollte man sich vorab informieren: In vielen europäischen Ländern sind Blitzer-Apps und Radarwarner ebenfalls verboten – und Verstöße können teure Konsequenzen haben. In einigen Staaten drohen sogar deutlich höhere Bußgelder als in Deutschland.

 

 

Weitere Informationen:

>> Reiseverkehr: Mehr Abstand für mehr Sicherheit

>> Die wichtigsten Verkehrsregeln in Deutschland

 

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