28.06.2019

Moped-Führerschein mit 15: Verkehrssicherheit darf nicht auf der Strecke bleiben

Berlin (ACE) – Nach dem Bundeskabinett hat nun auch der Bundesrat der Absenkung des Mindestalters zum Erwerb des Moped-Führerscheins zugestimmt. Die Bundesländer könnten damit künftig eigenständig entscheiden, ob die Fahrerlaubnisklasse AM bereits ab 15, statt erst mit 16 Jahren, erworben werden kann. Nach der heutigen Entscheidung bedarf es noch der Zustimmung des Bundestages, erst dann kann das Gesetz in Kraft treten.

Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, lehnt die Absenkung des Mindestalters auf 15 Jahre ab. Denn, so Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE: „Die Verkehrssicherheit darf nicht auf der Strecke bleiben. Der seit 2013 laufende Modellversuch zum Fahren ab 15 in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat klar gezeigt, dass in genau diesen Ländern die Zahlen der verunglückten 15-jährigen deutlich angestiegen sind“.

Die Unfallstatistik bestätigt zudem, dass Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren besonders risikobereit sind. Gepaart mit mangelnder Erfahrung im Umgang mit Geschwindigkeiten sowie dem Voraussehen und Meistern kritischer Situationen, erhöht sich das Unfallrisiko in dieser Altersgruppe. „Das Ziel Vision Zero, also die Absenkung der getöteten Verkehrsteilnehmer auf null, rückt damit weiter in die Ferne“, resümiert Stefan Heimlich.

Darüber hinaus kritisiert der ACE das geplante Gesetz hinsichtlich der eigenständigen Auslegung auf Länderebene und den daraus entstehenden Regelungs-Flickenteppich. „Wenn wir es nicht einmal in Deutschland über alle Bundesländer hinweg schaffen, eine einheitliche Lösung zu finden, wie soll es dann gelingen, die Führerscheinsysteme europaweit weiter zu harmonisieren“, bemängelt Stefan Heimlich.

 

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