17.03.2016

Mit den ACE-Tipps gegen den Oster-Stau

Stuttgart (ACE) 17. März 2016 – Der ACE Auto Club Europa erwartet am Osterwochenende Staus rund um die Ballungsgebiete, auf den Transitrouten Richtung Norden und Süden und insbesondere an den Grenzen zwischen Österreich und Deutschland. Damit die Fahrt in die Osterferien nicht gleich im Verkehrsstillstand endet, hat der Club die wichtigsten Tipps in einem Ratgeber zusammengefasst.

Wann drohen die längsten Staus?

Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich die Staugefahr vor Ostern etwas entschärft. Grund dafür: Die Osterferien beginnen gestaffelt – in einigen Bundesländern ist der 18. März der letzte Schultag; in Bremen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz endet die Schule bereits am 17. März. In Hamburg sind die Ferien hingegen schon am 20. März vorbei. Entsprechend rechnet der ACE zwar am Wochenende 18.-20. März mit viel Verkehr, großflächige Verkehrsbehinderungen drohen dagegen erst am Osterwochenende, wenn die Kurzurlauber dazukommen:

  • Gründonnerstag (24.3.): Ab etwa 12:00 Uhr starker Pendler- und Reiseverkehr. Mit Beruhigung rechnet der ACE erst gegen 19:00 Uhr. Mehr Infos in der ACE-Grafik.
  • Karfreitag (25.3.):Am Karfreitag gilt Lkw-Fahrverbot. Dadurch etwas Entlastung auf den Autobahnen. Trotzdem hohes Verkehrsaufkommen, insbesondere am Vormittag ab etwa 7:30 Uhr.
  • Karsamstag (26.3): Starker Reiseverkehr, ausgelöst durch den Bettenwechsel sowie viel Verkehr in den Innenstädten, da die Geschäfte vielerorts nur am Samstag geöffnet sind.
  • Ostersonntag (28.3.): Der Ostersonntag ist voraussichtlich der Tag am Osterwochenende mit den wenigsten Staus.
  • Ostermontag (29.3.): Der Rückreiseverkehr prägt das Verkehrsgeschehen – hohes Verkehrsaufkommen mit Stau vor allem an Grenzübergängen und auf den Transitrouten. Mehr Infos in der ACE-Grafik.

Ausführliche Informationen im ACE-Verkehrslagebericht.

Wo drohen die längsten Staus?

Der ACE rechnet insbesondere am Ostermontag an den Grenzen zwischen Österreich und Deutschland mit langen Staus. Eine automatische Reise- und Grenzwartezeitenermittlung für die Autobahn-Grenzübergänge Walserberg, Kiefersfelden und Suben bietet die ASFINAG hier. Der ACE bietet hier Informationen über die aktuelle Verkehrslage.
Darüber hinaus ist auf folgenden Straßen mit erhöhtem Verkehrsaufkommen und Staurisiko zu rechnen:

Großräume Berlin, Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Stuttgart und München
A1 Lübeck – Hamburg – Bremen – Dortmund – Köln, beide Richtungen
A2 Bremen – Hannover – Berlin, beide Richtungen
A3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau, beide Richtungen
A4 Köln – Aachen, beide Richtungen
A4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Chemnitz, beide Richtungen
A5 Kassel – Frankfurt – Karlsruhe – Basel, beide Richtungen
A6 Mannheim – Heilbronn – Nürnberg, beide Richtungen
A7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte, beide Richtungen
A8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg, beide Richtungen
A9 Berlin – Nürnberg – München, beide Richtungen
A10 Berliner Ring
A93 Rosenheim – Kiefersfelden, beide Richtungen
A95 Garmisch-Partenkirchen – München, beide Richtungen
A96 München – Lindau – Bundesgrenze / Pfändertunnel, beide Richtungen
A99 Umfahrung München

Ist es sinnvoll, die Grenzübergänge zu umfahren?

An den Grenzübergängen Walserberg, Kiefersfelden und Suben drohen am Osterwochenende lange Staus – doch der ACE rät davon ab, auf kleinere Grenzübergänge in direkter Nähe auszuweichen. Der Grund: Die teils engen und verwinkelten Straßen in Grenznähe sind nicht für den Reiseverkehr ausgelegt. Bleibt ein Lkw liegen oder kommt es zu einem Unfall, droht auf diesen Wegen der Verkehrsinfarkt. Besser ist es, diese Grenzübergänge weiträumig zu umfahren: „Für viele Italienurlauber kann sich der Weg über die Schweiz lohnen. Auch Urlauber aus Nord- und Westdeutschland sind unter Umständen schneller, wenn sie die eidgenössischen Grenzübergänge nutzen. So umgehen sie außerdem das Ballungsgebiet München und die vielbefahrene A8“, so ein ACE-Sprecher.

Welche Fahrzeuge werden besonders intensiv kontrolliert?

Die Polizei legt bei ihren stichpunktartigen Kontrollen ein besonderes Augenmerk auf Fahrzeuge, in denen sie Flüchtlinge vermutet. Insbesondere Kleintransporter, Lkw, Busse und Vans bieten Platz für „blinde Passagiere“ und werden deshalb an der Grenze oft herausgewunken. Auch Wohnmobile, Wohnwagen und Fahrzeuge mit Anhänger hat die Polizei im Visier. Entsprechend müssen insbesondere Camping-Urlauber mit mehr Kontrollen und einer längeren Wartezeit an den Grenzen rechnen.

Wie kann ich Staus am besten meiden?

Der Stau ähnelt einer Welle, er hat einen Scheitelpunkt und ein Wellental. Wer nicht im Stau stehen möchte, sollte antizyklisch fahren: Also entweder deutlich vor den meisten Verkehrsteilnehmern in den Urlaub starten oder abwarten, bis der Höchststand erreicht ist. Achtung: Wer mit Schulkindern verreist, darf die Schulpflicht nicht ignorieren – es drohen empfindliche Geldstrafen von bis zu 180 Tagessätzen.

Navigationsgeräte liefern heute Stauwarnungen in Echtzeit. Das Problem dabei: Viele Navis greifen auf die gleichen Informationen zurück und schicken Autofahrer auf die gleiche Umfahrung – dort droht dann ebenfalls Stau. Eine Umfahrung rentiert sich oftmals nur bei Vollsperrungen, Untersuchungen haben gezeigt, dass derjenige, der stoisch auf der Autobahn bleibt, genauso schnell ist, wie derjenige, der sich an alle Umfahrungstipps des Navis hält.

Wer im Vorhinein seine Reise mit möglichst wenig Staus planen möchte, kann auf Online-Kartendienste wie Google Maps zurückgreifen. Diese bieten auch eine dynamische Stauprognose, die auf Erfahrungswerten der Vorjahre beruht.

Wie kann ich dazu beitragen, damit nicht noch mehr Staus entstehen?

In Deutschland gilt grundsätzlich das Rechtsfahrgebot. Der äußere linke Fahrstreifen ist nur zum Überholen bestimmt. Wer links fährt, obwohl rechts alles frei ist, halbiert die Kapazität der Autobahn und fördert so die Gefahr der Staubildung. Außerdem provozieren chronische Linksfahrer andere dazu, verkehrswidrig rechts zu überholen. Nur bei zähfließendem Kolonnenverkehr auf allen Spuren dürfen die linksfahrenden Fahrzeuge mit geringfügig höherer Geschwindigkeit und mit äußerster Vorsicht rechts überholt werden.

Besonders bei dichtem Verkehr kommt es außerdem darauf an, ausgleichend und vorausschauend zu fahren. Schnelles Vorfahren, abruptes Bremsen – das ist Gift für einen gleichmäßigen Verkehrsfluss.

Wie verhalte ich mich im Stau richtig?

Bei Fahrbahnverengungen gilt es, das Reißverschlussverfahren anzuwenden: Die Spur sollte vorschriftsmäßig bis zur Verengung befahren werden, dann folgt der Fahrbahnwechsel, nicht früher. Dabei gilt das Prinzip der Partnerschaftlichkeit. Mehr Infos im ACE-Ratgeber „Damit der Reißverschluss nicht klemmt“.

Grundsätzlich ist im Stau eine Rettungsgasse freizuhalten. Bei dreispuriger Autobahn liegt dieser Korridor zwischen der mittleren und der linken Fahrspur. Falls es im Stau überhaupt nicht mehr vorwärtsgeht, rät der ACE dazu, den Motor abzustellen. Der Wagen sollte hingegen nur im Notfall verlassen werden, auch wenn nichts mehr geht – die Autobahn ist kein Wanderweg! Auch Kinder im Auto leiden unter Staustress. Such- und Rätselspiele sind geeignete Gegenmittel. Sie bringen Spaß und dämpfen Missmut und Gereiztheit.

Nach Stauende wiederum genügt es, zügig zu beschleunigen. Falsch ist es: Durch Raserei zu versuchen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen – kräftiges Bremsen und Beschleunigen kann erneut zu „Phantomstaus“ führen. Mit trägen Fahrzeugen, wie etwa Wohnwagengespannen, sollte nach dem Stau nicht unmittelbar auf die Überholspur gewechselt werden.

>> Medien-Service:Stau im Ferienverkehr (Pressefoto)

 

Der ACE Auto Club Europa ist Mitglied im Verbund Europäischer Automobilclubs (EAC), www.eac-web.eu