16.05.2025

Fahrrad effektiv vor Diebstahl schützen und es Langfingern so schwer wie möglich machen

© Ana Daniela - Fotolia

  • Bei Fahrradschlössern eine möglichst hohe Sicherheitsstufe wählen
  • Kostenlosen Polizei-Service zum Codieren nutzen
  • Bei Fahrradversicherungen die Bedingungen beachten

 

Berlin (ACE) – Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden vergangenes Jahr mit 245.868 Fahrrädern zwar 6,9 Prozent weniger als im Vorjahr gestohlen. Allerdings sind das immer noch 673 Fahrraddiebstähle pro Tag und auch die Aufklärungsquote liegt bei gerade einmal 9,7 Prozent. Teure E-Bikes sind besonders gefährdet, aber auch der liebgewonnene Drahtesel vom Flohmarkt oder das selbst aufgehübschte Holland-Rad sollten ordentlich gesichert werden. Worauf Radfahrerinnen und Radfahrer beim Anschließen achten sollten und welche weiteren Vorkehrungen sie treffen können, erläutert der ACE Auto Club Europa.

 

Häufig wird es Dieben zu einfach gemacht. Um das eigene Fahrrad bestmöglich zu schützen, gilt es hingegen, Langfingern den Diebstahl zu erschweren und möglichst viele der folgenden Maßnahmen zu ergreifen.

 

Für den Ernstfall vorbereitet

Zunächst gilt es, alle relevanten Informationen zum Rad beispielsweise in einem Fahrradpass zu erfassen: Dieser sollte Marke und Modell, Rahmennummer und Hersteller beinhalten, bestenfalls aber auch Bilder vom Rad. Bildlich festgehaltene individuelle Verzierungen oder Schäden können ebenfalls bei einer späteren Identifizierung helfen. Wer keinen Fahrradpass von seinem Händler erhalten hat, kann sich beispielsweise auch eine entsprechende App herunterladen. Eine Codierung erhöht zusätzlich die Chancen, das gestohlene Rad zurückzubekommen. Diese bietet häufig die Polizei als kostenlosen Service an. Dabei werden Räder mit einem widerstandsfähigen Sticker oder einer Gravur gekennzeichnet und in einer Polizeidatenbank registriert

 

Um sich für den Fall der Fälle vorzubereiten, kann am Fahrrad auch ein GPS-Tracker versteckt werden, so dass das Rad bei einem Diebstahl geortet werden kann. Je unauffälliger der Tracker versteckt wird, desto höher die Chancen, dass ein Dieb ihn nicht sofort entdeckt. Achtung: Auch GPS-Tracker müssen in der Regel von Zeit zu Zeit aufgeladen werden. Es gibt aber auch Modelle, die über den Dynamo oder den E-Bike-Akku mit Energie versorgt werden. Auch spezielle Alarmanlagen lassen sich nachrüsten, die bei Bewegungen am Rad Alarm schlagen.

 

Schloss ist nicht gleich Schloss

Fahrradschlösser sind mit unterschiedlicher Sicherheitsstufe erhältlich, wobei jeder Hersteller die Stufen selbst festlegt und auf der Verpackung angibt. Eine gute Orientierung bieten unabhängige Tests. Je dicker und schwerer das gewählte Modell ist, desto hochwertiger ist das Fahrradschloss in der Regel. Je nach Sicherheitsstufe des Herstellers können sich Bügel-, Ketten- oder Faltschlösser gut eignen. Kabelschlösser bieten hingegen nur einen geringen Diebstahlschutz. ACE-Tipp: Um es Langfingern so schwer wie möglich zu machen, sollten am besten zwei unterschiedliche Schlosstypen, zum Beispiel ein Bügel- und ein Faltschloss, verwendet werden. Häufig haben Diebe sich auf eine Art Schloss spezialisiert und nur das dafür passende Werkzeug dabei. Beim E-Bike darauf achten, dass auch der Akku gesichert ist und bewegliche Teile wie das Display entfernen. Inzwischen gibt es auch smarte Lösungen, bei denen beispielsweise der Motor des E-Bikes nur gestartet werden kann, wenn sich das eigene Handy in der Nähe befindet.

 

Richtig Anschließen will gelernt sein

Beim Anschließen einen passenden Ort auszuwählen, kann die Sicherheit erhöhen und Dieben das Leben schwerer machen. So sollte das Fahrrad nach Möglichkeit an belebten und gut beleuchteten Plätzen abgestellt werden. Allerdings kann auch das massivste Schloss keinen Schutz bieten, wenn das Rad an ungeeignete Gegenstände angeschlossen wird. Am besten eigenen sich Fahrradständer, die fest mit dem Boden verankert sind. Achtung: Bei Stickern auf dem Fahrradständer genau hinschauen. Manchmal werden durchgesägte und so für einen späteren Diebstahl präparierte Ständer mit Stickern verdeckt. Alternativ bieten sich stabile Zäune, Straßenlaternen und massive Bäume zum Anschließen an, sofern kein Verbotsschild dies untersagt. Unbedingt darauf achten, dass es keine Möglichkeit gibt, das Rad einfach samt Schloss herauszuheben. Beim Anschließen selbst sollte vor allem der Rahmen angeschlossen werden. Vorder- oder Hinterrad sind nur zweite Wahl, da sie leicht abgeschraubt werden können.

 

Fahrradversicherung: Schutz im Ernstfall

Häufig sitzen Radfahrende einem Irrtum auf, wenn sie glauben, mit ihrer Hausratversicherung auch ihr Fahrrad zu schützen. Diese greift in der Regel nur in den eigenen vier Wänden, wenn das Rad also zu Hause entwendet wird. Hier lohnt ein Blick in die genauen Bedingungen: Häufig ist vorgegeben, dass das Rad in einem verschlossenen Bereich wie etwa dem Keller untergebracht sein muss. Der Fahrradkeller kann auch dazu zählen, muss es aber nicht. Viele Versicherer decken außerdem nachts zwischen 22 und 6 Uhr den Diebstahl nicht ab. Um den Drahtesel aber auch beim Abstellen im öffentlichen Raum abzusichern, wird entweder eine Erweiterung der Haftpflicht oder eine Zusatzversicherung nötig. Auch hier sollte genau auf die Versicherungsbedingungen geachtet werden. Viele Versicherer schreiben etwa vor, dass das Rad mit einem Schloss einer bestimmten Sicherheitsstufe an einem festen Gegenstand gesichert werden muss, damit es als sachgemäß gesichert gilt. Ebenso sollte bei der Wahl der Versicherung darauf geachtet werden, dass auch der Teileklau abgedeckt ist. Denn auch einzelne Teile wie der Sattel oder der E-Bike-Akku werden gern geklaut.

 

 

Weitere Informationen:

>>Welche Fahrradversicherung ist für mich die Richtige?

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