09.10.2016

ACE mahnt seriöse Diskussion an – Bundesrat-Stellungnahme ist Fingerzeig in Richtung Industrie

Stuttgart (ACE) 9. Oktober 2016 – Anlässlich der aktuellen Berichterstattung zum Verbot von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen, mahnt der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, eine seriöse Diskussion an: Richtig ist, dass es keinen Bundesratsbeschluss zu einem Verbot von Benzin- und Diesel-Autos gibt, wie es die aktuelle Berichterstattung suggeriert. Die als „brisant" gezeichneten Informationen entstammen vielmehr einer Stellungnahme des Bundesrates, in der er vor allem ein EU-weites Vorgehen anmahnt, um die Ziele des Pariser Klimagipfels auch im Verkehrssektor zu erreichen.

„Die Bundesländer haben offensichtlich die Zeichen der Zeit erkannt, während die deutschen Autohersteller weiter drauf und dran sind, die Elektromobilität zu verschlafen", so der ACE-Vorsitzende Stefan Heimlich. „Die Hersteller müssen die Stellungnahme des Bundesrats als Fingerzeig verstehen. Denn auch der Straßenverkehr wird seinen Beitrag für den Klimaschutz leisten müssen. Wichtig sind dafür schon heute bezahlbare und wirklich saubere Autos. Es ist doch so, dass gerade die Normalverdiener in belasteten Stadtteilen und nicht im Grünen leben."
Aus Sicht des ACE muss die Politik schon heute einen verlässlichen Rahmen setzen, damit die Hersteller wissen, was von ihnen erwartet wird. Andererseits sind Übergangsfristen notwendig, denn die Autobesitzer brauchen Zeit, um sich bei der Wahl des Autos darauf einzustellen. „Wir dürfen die Besitzer von aktuellen Autos nicht vor den Kopf stoßen", so Heimlich weiter.

Als großes Ziel fordert der ACE die Einrichtung eines Deutschlandfonds zur Errichtung einer Ladeinfrastruktur. Öffentliche Hand, Hersteller und Energieunternehmen müssen gemeinsam Ladepunkte im öffentlichen Raum errichten, die genauso bequem zu nutzen sind, wie heutige Tankstellen. „Wir brauchen Ladepunkte in Betrieben, in den Wohngebieten, in den Innenstädten", so Heimlich. „Wo soll der Laternenparker denn laden? E-Autos sind schon heute im Nahbereich alltagstauglich und bezahlbar, nicht aber für die Ferienfahrt, für Fernpendler oder Außendienstler." Weiter besteht der ACE darauf, dass jeglichen Abgastricksereien der Garaus gemacht wird: „Es gilt das Nutella-Prinzip. Was drauf steht, muss drin sein“, sagte Heimlich am Sonntag.

 

Der ACE Auto Club Europa ist Mitglied im Verbund Europäischer Automobilclubs (EAC), www.eac-web.eu