10.07.2023

Smart Repair: Wie sich kleine Schönheitsfehler am Auto günstiger ausbessern lassen

Berlin (ACE) – Schnell ist es passiert, dass eine unschöne Delle ins Auto gedrückt wurde oder plötzlich ein Kratzer im Lack entdeckt wird. Spätestens wenn die Rückgabe des Leasing-Fahrzeugs ansteht oder der eigene Pkw verkauft werden soll, soll wieder eine attraktive Optik fachgerecht hergestellt werden. Mittels Smart Repair lässt sich das heutzutage deutlich einfacher und kostengünstiger bewerkstelligen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, welche Reparaturen sich lohnen und wo der Smart Repair Grenzen gesetzt sind.  

 

Kleine Reparatur mit großer Wirkung

Mittels Smart Repair werden kleine Beschädigungen ausgebessert, ohne dass ganze Teile komplett neu lackiert oder ausgetauscht werden müssen. Für fast jedes Material gibt es ein geeignetes Verfahren. So können kleine Schäden an Glas, Kunststoff, Leder oder Lack kleinflächig und vergleichsweise günstig ausgebessert werden. Der Begriff "Smart" steht dabei für "Small to Medium Area Repair Techniques" und meint Reparaturtechniken für kleine bis mittlere Bereiche. Dadurch können die Reparaturzeit verkürzt und Kosten gespart werden.

 

Per Smart Repair lassen sich Oberflächenschäden wie Kratzer, Dellen, Steinschläge, Abplatzungen oder Brandlöcher beseitigen. Typischerweise werden diese Reparaturen an Windschutzscheiben, Sitzbezügen und Innenraumteilen, aber auch an lackierten Karosserieteilen wie beispielsweise Stoßfängerverkleidungen oder Motorhauben durchgeführt.

 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Arten von Schäden mit Smart Repair repariert werden können. In diesem Fall sind umfangreichere Arbeiten erforderlich. Bevor ein Austausch kompletter Teile in Betracht gezogen wird, kann es sich lohnen zunächst eine Smart-Repair-Werkstatt oder einen klassischen Fachbetrieb passend zum vorliegenden Schaden aufzusuchen. Die Experten oder Expertinnen entscheiden individuell nach vorliegendem Schaden, ob eine Smart-Repair machbar ist und sich noch sinnvoll ist.

 

Verschiedene Techniken im Detail

 

Spot-Repair: Meint meist das Ausbessern von Lackschäden, so dass nur der beschädigte Bereich lackiert wird und nicht das gesamten Fahrzeugteil.

Grenzen: Da der Übergang vom Lack der neulackierten Stelle zur alten Lackschicht    nur hauchdünn ist, kann beim Polieren plötzlich eine scharfe Kante sichtbar werden. Folierte Autos, Mattlacke oder Lacke mit Flip-Flop-Effekt lassen sich meist nicht smart reparieren.

Werkstatt: Lackiererei oder Smart-Repair-Fachbetrieb

 

Kunststoffreparatur: Viele Kunststoffsorten lassen sich mit speziellen Verfahren schweißen. So können selbst kleinere Risse oder Löcher beseitigt werden. Sind Kunststoffteile lackiert, erfolgt nach dem Ausbessern das Lackieren.

Grenzen: Je großflächiger der Schaden und je stärker die Verformung von Teilen desto zeitintensiver die Reparatur. Je nach Aufwand kann auch der gesamte Austausch günstiger sein. Unlackierte oder strukturierte Oberflächen lassen sich nicht immer perfekt reparieren.

Werkstatt: Karosseriebaubetrieb mit Lackiererei oder Smart-Repair-Fachbetrieb

 

Dellen: Manche kleinere Dellen im Blech lassen sich ohne Lackbeschädigung reparieren, indem sie entweder von innen herausgedrückt oder beispielsweise mittels Klebepads von außen herausgezogen werden. Das macht vor allem Sinn, wenn nur eine Delle, jedoch kein Lackschaden vorhanden ist.

Grenzen:  Ob dies möglich ist, hängt von der Größe, Position und Form der Delle ab. Ist diese eher scharfkantig oder an einer Stelle im Blech mit Kanten, wird es schwer bis unmöglich, ohne frischen Lack auszukommen.

Werkstatt: Karosseriebaubetrieb, ggf. mit Lackiererei oder Smart-Repair-Fachbetrieb (“Beulendoktor”)

 

Innenraumreparatur: Smart Repair kann auch für das Ausbessern von Löchern oder Rissen in Polstern, Verkleidungen oder dem Armaturenbrett angewendet werden. Je nach Material und Schadensbild werden beschädigte Stellen von hinten verstärkt und Vertiefungen aufgefüllt. Mit verschiedenen Techniken beispielweise dem Aufbringen von Stoffflocken oder Lacken wird die ursprüngliche Oberfläche nachgebildet. So lassen sich beispielsweise kleine Brandlöcher im Stoff oder Risse im Leder oder im Kunststoff-Armaturenbrett unauffällig beseitigen.

Grenzen: Ausbesserungen sind nur möglich, wenn dadurch die Stabilität des Bauteils nicht beeinträchtigt wird. Reparaturen an textilen Oberflächen sind je nach Nutzungsgrad unterschiedlich lange haltbar.

Werkstatt: Autosattlerei oder Smart-Repair-Fachbetrieb

 

Glasreparatur: Kleine Schäden an der Windschutzscheibe, die beispielsweise durch Steinschläge verursacht wurden, sollten zeitnah repariert werden. So kann das Entstehen oder Ausbreiten von Rissen verhindert werden. Die durch den Steinschlag entstandene Beschädigung sollte provisorisch mit einem transparenten Klebeband vor Schmutz geschützt werden. Eine Autoglaserei füllt die Beschädigung mit einem speziellen Harz auf, das per UV-Licht ausgehärt wird und glättet am Ende die Oberfläche. Auch leichte Kratzer lassen sich aus Autoglas polieren.

Grenzen: Der Reparatur von Schäden an der Windschutzscheibe sind klare Grenzen gesetzt: Der Schaden muss sich außerhalb des Sichtfelds des Fahrenden befinden, elchen oben und unten vom Wischfeld des Scheibenwischers begrenzt wird. Außerdem darf der Schaden etwa nur so groß sein wie eine 2-Euro-Münze. Grundsätzlich entscheidet das Fachpersonal, ob doch die gesamte Windschutzscheibe gewechselt werden muss. Sprünge in Scheiben lassen sich nicht reparieren.

Werkstatt: Autoglaserei

 

Felgenreparatur: Wer beim Ein- und Ausparken mit der Alu-Felge am Bordstein entlangschrammt, kann kleinere Kratzer ausbessern lassen. Wenn die Felge korrodiert ist und keine schöne Oberfläche aufweist, kann sich auch ein flächiges Aufbereiten lohnen.

Grenzen: Gerissene, gebrochene oder verbeulte Felgen sind grundsätzlich von der Reparatur ausgeschlossen, da die nötige Fahrsicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Grundsätzlich muss der Fachbetrieb darüber entscheiden, ob und welche Reparaturart sinnvoll und zulässig ist.

Werkstatt: Felgeninstandsetzungsbetriebe oder Smart-Repair-Fachbetrieb

 

 

Weitere Informationen

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