- Im Herbst und Winter ist draußen grundsätzlich helle Kleidung zu bevorzugen
- Reflektoren nutzen: mit retroreflektierenden Stickern und Kleidung bis zu sechsmal sichtbarer unterwegs
- Outfits lassen sich sinnvoll mit LEDs ergänzen
Berlin (ACE) – Ob zu Halloween oder auf dem Weg zum Laternenumzug – in den kommenden Wochen sind vermehrt Kinder nach Einbruch der Dämmerung und somit schlechter sichtbar unterwegs. Auch tagsüber können sie im Herbst und Winter witterungsbedingt besonders leicht zu übersehen sein. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, fordert alle Verkehrsteilnehmenden dazu auf, besonders rücksichtsvoll zu fahren und ihre Fahrweise den Sichtverhältnissen anzupassen. Ergänzend gibt der ACE Tipps, wie Kinder auch in der dunklen Jahreszeit bestmöglich erkennbar bleiben.
Helle Kleidung bevorzugen
Je trüber das Wetter ist, desto farbenfroher und auffälliger sollten Kinder gekleidet sein. Wer Grautöne oder gar schwarz trägt, ist bei Dämmerung, Dunkelheit und schlechtem Wetter kaum sichtbar. Helle Kleidung in Neonfarben erhöht die Sichtbarkeit auch am Tag erheblich. Denn auch helle Kleidung reflektiert das Licht. Für den dunklen Schulweg sollten zusätzlich Reflektoren zum Einsatz kommen.
Liegen gedeckte Farben im Trend, sollten Eltern ihrem Nachwuchs den Zwiebellook nahebringen: Farbenfrohe Funktionskleidung sollte zumindest im Straßenverkehr die oberste Kleidungsschicht darstellen. Während dunkel gekleidete Personen im Scheinwerferlicht eines Autos oft keine fünf Fahrzeuglängen voraus erkannt werden, verdoppelt helle Kleidung die Sichtbarkeit. Tipp: Zu Halloween sind helle Farben traditionell weniger beliebt: Abhilfe verschaffen thematisch passende Lichterketten, leuchtende Zauberstäbe und gespenstisch im Dunkeln nachleuchtende Materialien.
Reflektoren nutzen
Schon beim Kauf der neuen Übergangs- oder Winterjacke für den Nachwuchs, aber auch von Mützen und Schuhen für Herbst und Winter empfiehlt es sich, darauf zu achten, dass sie mit retroreflektierenden Elementen ausgestattet sind. So wird das Licht in die Richtung seiner Quelle zurückgeworfen – unabhängig vom Betrachtungswinkel und Beleuchtungsverhältnissen. Alternativ oder zusätzlich können Reflektorbänder zum Einsatz kommen, die beispielsweise an Armen und Beinen befestigt werden. An sich bewegenden Körperteilen angebracht, nehmen Autofahrende nicht nur eine Reflexion wahr, sondern können auch erkennen, dass es sich um einen Menschen handelt. Reflektierende Gürtel sind grundsätzlich eine gute Ergänzung. Mit retroreflektierenden Elementen können Kinder bereits mit einem Abstand von mehreren hundert Metern rechtzeitig erkannt werden.
Warnwesten fallen besonders ins Auge
Warnwesten vereinen die Vorteile heller Kleidung und reflektierender Elemente: In der Regel sind sie neongelb oder haben eine ähnlich auffällige Farbe und verfügen über reflektierende Streifen. Für Kinder, die häufig bei schlechten Lichtverhältnissen zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind – beispielsweise auf dem Schulweg – empfiehlt der ACE spezielle Kinderwarnwesten. Beim Kauf gilt zu beachten: Die Sicherheitswirkung einer Weste lässt sich nicht am Preis ablesen, wie der Warnwestentest des ACE gezeigt hat. Unbedingt sollte hingegen auf die Prüfnorm DIN EN 20 471 geachtet werden, die auf eine geeignete Reflexionskraft hindeutet.ACE-Tipp: Um die Reflexion einer Warnweste beurteilen zu können, sollte man sie vor dem Kauf einem Schnelltest unterziehen: Einfach ein Handyfoto mit Blitz machen. Im Vorschaubild oder auf dem fertigen Foto müssen die Streifen hell leuchten. Das klappt auch, wenn die Weste noch in einer Plastik-Verpackung steckt.
Outfit mit LEDs sinnvoll ergänzen
Korrekt verwendet, können LEDs, beispielsweise an leuchtenden Schuhen, eine gute Ergänzung zu heller Kleidung und retroreflektierendem Material sein und zur Sichtbarkeit von Kindern beitragen. Dabei ist zu beachten: Zu helle und schnell blinkende LED-Lichter können auf andere Verkehrsteilnehmende störend wirken, LED-Lichter sollten deshalb in Maßen verwendet werden. Auch sollte kein allzu hektischer Blinkmodus gewählt werden. An anderen Körperstellen eingesetzt, darauf achten, dass die LEDs keine Reflektoren verdecken und für den Einsatz von Kindern draußen – auch bei Regen und Kälte – geeignet sind.
Kinderfahrräder zum Leuchten bringen
Mindestanforderungen für Beleuchtung und Reflektoren sind für verkehrssichere Kinderfahrräder gesetzlich vorgeschrieben. Diese unterscheiden sich nicht zu den Vorgaben für herkömmliche Erwachsenen-Räder: Bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen müssen vorne ein Scheinwerfer und hinten eine rote Rückleuchte leuchten. Zudem sind verschiedene Reflektoren Pflicht: Ein weißer an der Vorderseite und ein roter an der Rückseite, die auch in die Beleuchtung integriert sein dürfen. Die Pedale benötigen vorn und hinten je einen gelborangen Reflektor, während jede Felge entweder zwei gelbe Reflektoren oder weiße Reflektorhülsen an jeder Speiche oder umlaufende Reflektorringe am Mantel aufweisen muss. Wie bei der Kleidung gilt zudem: Helle, leuchtende Farben machen Kinderfahrräder besser sichtbar. Für noch mehr Sichtbarkeit kann ein Helm mit Rücklicht und Reflektoren getragen werden. Achtung: Nachträglich reflektierende Sticker auf den Helm zu kleben ist keine gute Idee, da der Kleber das Material des Helms schwächen kann. Auf dem Fahrrad hingegen erhöhen sie die Sichtbarkeit. Hinweis: Zwar benötigen Kinder unter acht Jahren nicht zwingend ein verkehrssicheres Kinderfahrrad, weil sie nicht auf Straßen oder Radwegen unterwegs sein dürfen; Maßnahmen für eine gute Sichtbarkeit zu ergreifen, ist aus Sicht des ACE jedoch grundsätzlich sinnvoll.
Weitere Informationen:
>> Kinder auf Rädern und Rollen im Straßenverkehr – was ist erlaubt und was verboten?
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>> Mit Fahrrad & E-Bike sicher durch den Herbst radeln
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