Das Pedelec ist ideal für mittlere oder bergige Strecken, bringt Fahrspaß, ohne extra Schweiß, und schont die Gelenke. Auch ungeübte Radler lockt es daher vermehrt auf den Sattel – allerdings mit dramatischen Folgen: die Anzahl der Pedelec-Unfälle steigt rasant. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, rät Pedelec-Neulingen, sich aktiv mit dem Fahrzeug auseinandersetzen, bevor es in den Straßenverkehr geht. So wird das Unfallrisiko gesenkt.
Welches Modell passt zu mir?
- Noch vor dem Kauf gilt es, die persönlichen Anforderungen an das Rad zu definieren: Soll es in der Freizeit oder auf dem täglichen Weg zu Arbeit zum Einsatz kommen? Wie schnell muss es sein und wie hoch ist die benötigte Reichweite? Die Modellvielfalt ist groß und reicht vom E-Trekkingrad bis hin zum E-Faltrad.
- Eine Akkuladung reicht – je nach Pedelec-Modell – für eine Fahrt zwischen 60 und 80 Kilometern. Bei der Kaufentscheidung sollte die Akkuladezeit auf jeden Fall berücksichtigt werden. Denn auch diese variiert: Je nach Hersteller und Modell liegt sie zwischen zwei und fünf Stunden.
- In jedem Fall ist ein Beratungsgespräch beim Fachhändler ratsam, nebst Probefahrten verschiedener Modelle.
- Wer ein S-Pedelec ins Auge fasst, das Höchstgeschwindigkeiten bis zu 45 km/h fährt, benötigt zudem eine Fahrerlaubnis (mindestens Klasse AM).
Welche Regeln sind zu beachten?
- Während für Pedelecs mit einem 250 Watt starken Motor Verkehrsregeln analog dem Fahrrad gelten und somit auch die Radweg-Benutzungspflicht greift, unterliegen die schnellen S-Pedelecs schärferen Vorschriften. Selbst wenn Radwege für Mofas freigegeben sind, sind sie für S-Pedelecs tabu. Auch sind hier, anders als bei langsameren Modellen, für die Reifen eine Mindestprofiltiefe von einem Millimeter sowie das Prüfzeichen ECE-R75 Pflicht – ebenso wie ein Helm.
- Geeignete S-Pedelec-Helme erkennt man an der niederländischen Norm „TA 8776“. Wer ein S-Pedelec fährt, muss zudem eine Versicherung abschließen und ein Versicherungskennzeichen anbringen. Dies gilt ebenso für E-Bikes, die ohne zu treten, per Drehgriff oder Schaltknopf am Lenker, über sechs km/h schnell fahren können oder eine Motorleistung von über 250 Watt haben.
Wie gewährleiste ich eine sichere Fahrt?
- Gerade das Anfahren mit dem Pedelec will gelernt sein. Der Elektroantrieb setzt vor allem für Pedelec-Neulinge und ungeübte Fahrer oftmals unerwartet ein. Überraschende Ausweichmanöver mit plötzlich einsetzendem Elektromotor stellen eine doppelte Herausforderung dar.
- Ebenso ist der Bremsweg durch die höhere Geschwindigkeit im Vergleich zum Fahrrad ungewohnt und sollte möglichst auf verkehrsberuhigtem Gelände getestet werden, bevor es auf die Straße geht und womöglich eine Gefahrenbremsung nötig wird.
- Höchst gefährlich und dazu noch illegal ist Pedelec-Tuning. Wer die Tempodrosselung aushebelt, riskiert seinen Führerschein, eine empfindliche Geldstrafe und Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr. Denn mit dem Geschwindigkeitslimit ändern sich auch die Bauart des Gefährts und geltende Vorschriften. Im Zweifelsfall erlischt sogar der Versicherungsschutz.
- Eine Haftpflichtversicherung ist für Pedelec-Fahrer ratsam: durch die im Vergleich zum Fahrrad höhere Geschwindigkeit nehmen Gerichte ein geringeres Schutzbedürfnis sowie ein höheres allgemeines Verkehrsrisiko an, was im Falle eines Unfalls ein deutlich höheres Haftungsrisiko bedeutet.
Pedelec-Fahrkurse: Übung macht den Meister
- Auf dem Pedelec Gefahren erkennen, vermeiden und bewältigen – auch bei erschwerten Witterungs- und Sichtbedingungen – ist eine Frage der Übung. Im Laufe des Jahres 2019 bietet der ACE spezielle Verkehrssicherheits-Trainings für Pedelec-Fahrer an. Diese verbinden Theorie und Praxis und geben Pedelec-Neulingen Sicherheit im Umgang mit dem Elektro-Fahrrad und minimieren das Unfallrisiko.
Weitere Informationen:
>> Fahrsicherheitstrainings des ACE
>> Film: E-Bikes und Pedelecs – elektrisch Radeln will gelernt sein
>> Pressemitteilung vom 12. April 2018: Pedelec-Fahrer: Augen auf beim Helm-Kauf
>> Flyer: Tipps und Infos zu E-Bike und Pedelec
Über den ACE Auto Club Europa e.V.:
Der ACE Auto Club Europa ist mit mehr als 630.000 Mitgliedern (Stand 31. Dezember 2018) Deutschlands zweitgrößter Mobilitätsclub: Egal ob mit Auto, Bus, Bahn, Fahrrad, Flieger oder Motorrad unterwegs, als Mobilitätsbegleiter bietet der ACE jederzeit Schutz, damit es weitergeht. Kernleistung ist die Pannenhilfe.
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