- Fahrrad-Check vorab ist Voraussetzung für eine sichere Fahrt
- Nicht die kürzeste, sondern die sicherste Route wählen
- Testfahrt sinnvoll, um Strecke und Kondition zu erproben
Berlin (ACE) –Der Spätsommer mag kühler sein als erhofft, doch eignen sich die aktuellen Temperaturen gut zum Radfahren. Wer für den Weg zur Arbeit vom Auto auf das Fahrrad umsattelt, erspart sich Staus, die Parkplatzsuche sowie Kraftstoffkosten – und tut nebenbei etwas für seine Gesundheit. Was beim Pendeln mit dem Fahrrad zu beachten ist, damit man sicher, pünktlich und mit Elan am Arbeitsplatz ankommt, erläutert der ACE Auto Club Europa.
Fahrrad-Check vor dem Start
Auch wenn man hochmotiviert ist: Spontan loszuradeln, ist nicht immer eine gute Idee. Egal, ob klassisches Fahrrad oder E-Bike beziehungsweise Pedelec – wer den Entschluss gefasst, aber sein Rad länger nicht genutzt hat, sollte zunächst eine Werkstatt aufsuchen und das Fahrrad überprüfen lassen. Funktionierende Bremsen, gutes Licht und intakte Reifen sind entscheidend für eine sichere Fahrt. Eine ergonomische Sitz- und Lenkerposition erleichtert die Fahrt und beugt zudem Beschwerden vor. ACE-Tipp: Auch wer das Fahrrad oftmals im Gebrauch hat, sollte es regelmäßig einem Check unterziehen.
Beim Pedelec sollte die Reichweite bekannt sein und der Akku bestenfalls vorher aufgeladen werden. Um stressfrei ans Ziel zu kommen, ist es immer besser, eine Reichweiten-Reserve einzuplanen, sodass auch im Falle einer spontanen Umleitung die Akkukapazität ausreicht. Wenn es knapp werden könnte, sollte das Ladegerät ins Gepäck – bei Bedarf ein Ersatzakku. Am Arbeitsplatz sollte schon vorab geklärt werden: Darf ich laden und wenn ja, wo genau? Gibt es eine Möglichkeit, mein Fahrrad diebstahlsicher abzustellen – darf ich beispielsweise die Tiefgarage nutzen?
Die beste Route wählen
Durch die Navigationsfunktion in jedem Handy ist die Routenplanung ein Kinderspiel – allerdings sollte man automatisch generierte Fahrradrouten besonders gründlich hinterfragen oder direkt eine Fahrrad-App nutzen. Denn der kürzeste Weg muss nicht der beste sein. Strecken mit breiten Radwegen und in ruhigen Nebenstraßen sind oft angenehmer und sicherer als besonders verkehrsreiche Routen, oder Strecken, die steil bergauf führen. Ein kleiner Umweg kann dafür sorgen, dass man entspannter und sicherer ans Ziel kommt. Wer eine Navigationsapp speziell für Radfahrende nutzt, kann häufig individuelle Präferenzen hinsichtlich der Strecke auswählen und profitiert beispielsweise von detaillierteren Karten. Wichtig: Wer sich beim Fahren vom Handy den Weg weisen lässt, benötigt eine geeignete Lenkerhalterung, um sicher unterwegs zu sein.
ACE-Tipp:Anfängerinnen und Anfänger, denen es schwerfällt, die eigene Ausdauer einzuschätzen, können sich, wenn möglich, entlang einer Bahnroute orientieren: Reicht die Kondition doch mal nicht aus, steigt man einfach in die Bahn und wird den Rest der Strecke chauffiert. Achtung: Teils ist die Fahrradmitnahme in U-Bahn, S-Bahn, Regional- und Straßenbahn – mit einem entsprechenden Fahrschein – möglich, jedoch nicht immer und überall. Somit gilt es, sich bei Bedarf über die jeweiligen Beförderungsbedingungen zu informieren. Fahrräder im Bus sind in der Regel nicht erlaubt, oder werden nur zu bestimmten Zeiten oder auf einzelnen Linien geduldet.
Durch Planung Stress vermeiden
Um die Route und die persönliche Fahrzeit grob einschätzen zu können, empfiehlt es sich, die Strecke zunächst ohne Zeitdruck zurückzulegen – vielleicht am Wochenende oder im Urlaub. Eine solche „Generalprobe“ ermöglicht einen ersten Eindruck von Gefahrenstellen auf dem Weg ebenso wie vom eigenen Durchhaltevermögen. Allerdings sollte man sich bewusst sein: In der Rushhour können erschwerende Faktoren hinzukommen – seien es mehr Verkehr, andere Lichtverhältnisse oder die eigene Müdigkeit. Wer zum ersten Mal zur üblichen Zeit mit dem Rad zur Arbeit fährt, plant deshalb besser zu viel als zu wenig Zeitpolster ein.Denn mit Stress und schlechter Laune radelt es sich weniger sicher. Bei der Zeitplanung nicht vergessen: Es bleibt nicht bei der reinen Fahrzeit. Auch dauert es eine Weile, das Fahrrad anzuschließen, sich gegebenenfalls umzuziehen oder – wenn möglich – kurz zu duschen.
Passende Kleidung tragen
Atmungsaktive und flexible Kleidung sorgt für ausreichend Bewegungsfreiheit, ein passender Fahrradhelm für Kopfschutz im Ernstfall. Wichtig ist außerdem, sich für die Fahrradfahrt nicht zu warm anzuziehen – der Körper heizt sich während der Fahrt von allein auf. Wer auf einen dicken Pulli oder mehrere Schichten setzt, gerät schnell ins Schwitzen. Eine leichte Windjacke im Gepäck zu haben, ist jedoch sinnvoll, falls der Fahrtwind auf Dauer unangenehm wird oder es anfängt zu nieseln. Festes Schuhwerk ist zudem ein Muss. Was auf dem Fahrrad gut sitzt, muss jedoch nicht unbedingt bürotauglich sein. Ein Ersatz-Outfit – zumindest ein Oberteil zum Wechseln und eventuell ein Paar Schuhe – sollte sicher in Fahrradtasche oder -korb verstaut oder am Arbeitsplatz gelagert werden. Wichtig: Klassische Umhängetaschen am Lenker beeinträchtigen Lenkung und Balance und sind deshalb keine Option.
Schrittweise beginnen
Ein Arbeitsweg von zehn Kilometern ist für die meisten mit dem klassischen Fahrrad ohne elektrische Unterstützung machbar. Wer sich aber direkt zu viel zumutet, ist schnell wieder demotiviert. Der ACE empfiehlt deshalb einen schrittweisen Umstieg – je nachdem, wie tief man bereits im Training ist. Insbesondere ohne Fahrroutine sind zunächst kleinere Etappen sinnvoll – bis zu einer S-Bahnstation auf dem Weg beispielsweise. Wer den Weg geradeso komplett schafft, muss noch lange nicht täglich dazu in der Lage sein: Schon, wer zunächst einmal und nach etwas Routine zwei- bis dreimal pro Woche mit dem Rad zur Arbeit fährt, spart Kosten und steigert seine Fitness.
Kräfte einteilen
Vor allem Einsteigerinnen und Einsteiger profitieren davon, das Radfahren als Ausdauer- statt als Krafttraining zu sehen. Es sollte nicht darum gehen, möglichst schnell anzukommen. Statt mit viel Druck zu treten und außer Atem zu geraten, ist ein gleichmäßiger Rhythmus empfehlenswert: Wer sich nicht völlig verausgabt, hält auch längere Strecken besser durch und verfügt anschließend noch über die nötigen Kraftreserven für den Arbeitstag.
Weitere Informationen:
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