Stuttgart (ACE) 1. März 2017 – Das SUV-Segment boomt: Im Januar 2017 wurden knapp 36.000 der vermeintlichen Alleskönner zugelassen, fast 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Deshalb hat der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, gemeinsam mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und dem österreichischen Partnerclub ARBÖ elf verschiedene Sommerreifen für kompakte SUV getestet.
Testsieger in der Dimension 215/60 R17 wurde der Continental PremiumContact 5 (153 von 190 Punkten). Mit 148 Punkten landete der Goodyear EfficientGrip auf dem zweiten Platz. Dahinter teilen sich zwei asiatische Hersteller den dritten Platz: Falken mit dem Ziex ZE914 und Hankook mit dem Ventus Prime³ (beide 144 Punkte).
ACE-Grafik: Übersicht der Platzierungen und Bewertungen
Im Test hat insbesondere der Reifen von Continental überzeugt. Er bekommt von den Testern die Bestnote „sehr empfehlenswert“: Weder auf nasser, noch auf trockener Fahrbahn oder im Handling offenbarte er Schwächen. Insgesamt sechs von elf technische Kategorien konnte er für sich entscheiden, unter anderem das Bremsen auf trockener und nasser Strecke, das Aquaplaning längs und in der Kreisbahn. Der zweitplatzierte Goodyear siegte zwar beim Handling auf trockener Strecke und lag auch beim Bremsen dicht hinter dem Conti, doch auf nasser Fahrbahn war er nicht ganz so gut wie der Continental PremiumContact 5. Im ACE-Test erzielte er das Prädikat „empfehlenswert“ – genau wie insgesamt sieben Reifen. Nur „bedingt empfehlenswert“ sind dagegen die drei Modelle Sunny SH 220 (129 Punkte), Toyo Proxes CF2 SUV (127 Punkte) sowie der Michelin Latitude Tour HP (124 Punkte).
Die Unterschiede zeigten sich vor allem beim Bremsen: Auf nasser Fahrbahn stand der Continental bereits nach 26,1 Metern, Sunny (34 Meter) und Toyo (34,9 Meter) brauchten aus Tempo 80 mehr als eine Fahrzeuglänge mehr. Auch der mit Abstand teuerste Reifen im Test, der Michelin Latitude Tour HP 96H, konnte mit 31,1 Metern nicht überzeugen. Beim Bremsen auf trockener Fahrbahn liefert er sogar die schlechtesten Ergebnisse (40,6 Meter aus Tempo 100) – zum Vergleich, der Conti-bereifte Opel Mokka stand nach 35,5 Metern. Für die Tester wenig überraschend, da der Michelin als einziger Reifen im Testfeld über die M+S-Kennzeichnung verfügt und damit von Verbrauchern als Ganzjahresreifen gesehen wird. Fazit des ACE-Reifenexperten Gunnar Beer „Unser Test zeigt, dass weder Preis noch Marke Sicherheit garantieren. Wer sich jetzt Sommerreifen zulegt, sollte sich die Tests genau anschauen und seine Entscheidung erst danach treffen. Das Reifenlabel oder die Reputation einer Firma dienen dagegen nicht als alleiniges Kaufkriterium.“
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