Auch Tiere haben eine Anschnallpflicht!
Berlin (ACE) – Mit Lockerung der Kontaktbeschränkungen können viele wieder mit ihrem Haustier unterwegs sein oder den überfälligen Besuch beim Tierarzt nachholen. Doch wenn ein Tier im Auto mitfahren soll oder muss, gilt es einige Dinge beim Transport zu beachten. Es reicht nicht aus, einfach die Autotür aufzuhalten und den Vierbeiner hineinspringen zu lassen. Rechtlich und zum Schutz der Tiere müssen sie während der Fahrt ausreichend gesichert sein. Sonst drohen Bußgelder, ein Punkt in Flensburg oder versicherungsrechtliche Probleme.
Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, informiert über die Möglichkeiten für den Transport von Tieren, um sich selbst, weitere Passagiere und das Tier nicht zu gefährden.
Generell gilt: Tiere dürfen sich nie ohne Sicherung im fahrenden Auto bewegen
Denn so würde nicht nur der Fahrer abgelenkt, auch im Falle von Bremsmanövern oder einem Unfall wären Tier und Fahrer in Lebensgefahr. Ebenfalls empfehlenswert ist es, über die Kfz-Haftpflichtversicherung hinaus mit einer speziellen Versicherung auch mitfahrende Haustiere zu schützen. Vor der Abfahrt nicht vergessen, dass Vierbeiner erst an ihre vorübergehende Unterkunft gewöhnt werden müssen. Ganz wichtig: Fahrten bei großer Hitze vermeiden, regelmäßige Zwischenstopps einlegen und Trinkwasser anbieten Das Tier keiner direkten Zugluft aussetzen und es niemals allein im Auto zurücklassen.
Transportboxen
Die sicherste Möglichkeit, Tiere im Auto zu befördern, sind Transportboxen. Dabei sollten Boxen für Katzen neben einer seitlichen Gittertür auch nach oben zu öffnen sein, so kann man Tiere leichter in die Box bekommen. Kleinere Boxen bieten gute Sicherheit, wenn sie quer zur Fahrtrichtung aufgestellt werden. Große Hunde sollten in entsprechend großen Transportboxen im Laderaum oder auf der Rücksitzbank gesichert mitfahren. Zweckmäßig für größere Hunde sind Boxen, die direkt im Laderaum festmontiert sind. Ein klarer Vorteil dieser Transportmöglichkeit: Die Tiere können den Autofahrer nicht stören und Rettungskräfte bei einem Unfall nicht behindern, weil sie ihren Besitzer schützen wollen. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Vierbeiner genug Platz zum darin liegen und sitzen hat und sich drehen kann. Der Nachteil: Vor allem große Modelle nehmen viel Platz im Inneren des Fahrzeugs weg. Für einen sicheren Transport müssen große Modelle zudem zusätzlich mit Laderaumtrenngittern oder Gurten gesichert werden. Vor allem bei älteren Fahrzeugen reicht die Festigkeit der Sitzlehnen, um die Transportbox abzufangen, oft nicht aus.
Anschnallpflicht für Vierbeiner – im Sitz oder mit einem Sicherheitsgurt
Eine direkte Anschnallpflicht für Tiere gibt es nicht. Kleine Tiere können in einem Tiersicherheitssitz transportiert werden, der mit dem Sicherheitsgurt oder an den Isofix-Verankerungen auf dem Rücksitz des Autos befestigt wird. Das Tier ist auf diesem Sitz durch ein Geschirr beidseitig gesichert. Für mittelgroße Hunde beispielsweise wird ein spezielles Geschirr mit Sicherheitsgurt angeboten. Abhängig vom System kann der Hund den Sicherheitssitz auch als Schlafplatz nutzen. Spezielle Sicherheitsgurte eignen sich für den Transport von Hunden im Auto. Der Vorteil dieser Transportmöglichkeit: Der Vierbeiner ist nah bei seinen Bezugspersonen. Beim Kauf sollte die Wahl auf ein Modell mit festem Verschluss sowie breiten und gepolsterten Gurten fallen, damit die Belastung auf den Brustkorb des Hundes möglichst gering bleibt. Außerdem spielt die richtige Gurtlänge eine wichtige Rolle: Ist der Gurt zu lang, hat das Tier großen Bewegungsfreiraum und könnte so den Fahrer stören oder bei einem Unfall durch das Fahrzeug geschleudert werden. Bei zu kurzen Sicherheitsgurten hingegen hat das Tier keine Möglichkeit, sich zu bewegen und fühlt sich daher unwohl. Keinesfalls dürfen Sicherheitsgurte für den Transport von Hunden im Auto am Halsband des Vierbeiners befestigt werden: Im schlimmsten Fall könnte das zur Strangulation und schlimmen Halsverletzungen führen.
Trenngitter für den Kofferraum
Stabile Trennnetze oder -gitter für den Kofferraum ermöglichen den sicheren Transport von Hunden im Auto. Die Tiere lenken den Fahrer nicht ab, und das Tier hat Bewegungsfreiheit. Geeignete Modelle reichen vom Dachbereich bis zum Boden des Laderaums und passen in jeden Fahrzeugtypen, sei es ein SUV oder ein Stufenheck-Modell. Zudem sollten Hundebesitzer beim Kauf auf eine stabile Verankerung achten. In Verbindung mit einer Transportbox ist diese Variante des Tiertransports die sicherste.
Transport von Tieren mit Carsharing Fahrzeugen
Wer sein Tier in einem Carsharing-Auto transportieren will, muss dabei die Regeln beachten, die der jeweilige Anbieter hierzu festgelegt hat. Diese sollten vor Fahrtantritt unbedingt in Erfahrung gebracht werden, um unnötigen Ärger zu vermeiden. Nutzer, die nach dem Transport ihres Tieres das Fahrzeug verdreckt hinterlassen, müssen je nach Anbieter mit mehr oder weniger empfindlichen Reinigungsgebühren rechnen.
Über den ACE Auto Club Europa e.V.:
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