09.05.2023

Mief aus der Klimaanlage: So wird es im Auto wieder frisch

© ACE DiMa/Manuela Stauch

Berlin (ACE) – Mit den bald erwarteten sommerlichen Temperaturen kommt auch die Klimaanlage im Auto wieder vermehrt zum Einsatz. Verbreiten sich durch die Lüftung unangenehme Gerüche, besteht Handlungsbedarf. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, welche Maßnahmen zu einem angenehmen Autoklima beitragen und wann es Zeit für einen umfassenden „Klima-Check“ ist.

Innenraumfilter jährlich wechseln

Ist der Innenraumfilter voll funktionsfähig, filtert er Staub, Schmutzpartikel und Pollen aus der Luft, bevor sie in den Autoinnenraum gelangen. Da sich der Filter mit der Zeit zusetzt, muss er regelmäßig ausgetauscht werden. Sonst kann sich Schimmel bilden, dessen Sporen sich im Innenraum verbreiten. Kommt es zu unangenehmen Gerüchen im Auto, kann das bereits ein erstes Indiz dafür sein. Der ACE empfiehlt, den Innenraumfilter einmal jährlich zu wechseln. Riecht es muffig, sollte der Filter sofort ausgetauscht werden. Tipp: Am besten einen Filter mit Aktivkohle wählen, der auch viele schädliche Abgase und Gerüche aus der Luft filtert.

Je nach Aufwand und Vorkenntnissen rät der ACE, den Innenraumfilter in einer Werkstatt austauschen zu lassen. Wer selbst tätig werden möchte, sollte zunächst einen Blick in die Fahrzeuganleitung werfen und bei Bedarf zusätzlich eine Vorab-Recherche im Internet anstellen. Denn der Austausch des Innenraumfilters ist je nach Automarke und -modell unterschiedlich schwierig und nicht immer sind die benötigten Informationen in der Anleitung zu finden. Teils ist der Filter unter der Motorhaube im Wasserkasten zugänglich, manchmal ist er vom Innenraum aus erreichbar. Möglich ist auch, dass beispielweise das Handschuhfach oder die Scheibenwischer abgebaut werden müssen, um den Innenraumfilter zu erreichen. Ist das Verfahren allzu aufwendig, lässt man am besten Fachleute übernehmen.

Klimaanlage regelmäßig desinfizieren

In den Lüftungskanälen trifft Kondenswasser der Klimaanlage auf Schmutz und Sporen der Außenluft. Mit der Zeit können sich dadurch Schimmelpilze bilden oder Bakterien verbreiten, die sich durch unangenehme Gerüche aus dem Lüftungssystem bemerkbar machen. Um dies zu verhindern, ist von Zeit zu Zeit eine Desinfektion der Klimaanlage notwendig – bestenfalls einmal im Jahr. Tipp: Um das Kondenswasser und damit auch den Nährboden für Bakterien und Sporen so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, die Klimaanlage immer schon einige Minuten vor dem Ende der Fahrt auszuschalten, das Gebläse aber weiter laufen zu lassen, damit die Lüftungskanäle trocknen.

Im Fachhandel sind verschiedene Reinigungsmittel erhältlich, um die Autoklimaanlage selbst zu desinfizieren. Reinigungsschaum wird in der Regel so nah wie möglich oder sogar direkt an den Verdampfer gesprüht oder über den Ansaugbereich der Lüftung im Fußraum der Beifahrerseite eingeführt, bis der Schaum zurückfließt. Einwirken sollte er, abhängig vom verwendeten Mittel, etwa zwanzig bis dreißig Minuten, bevor er mit voll aufgedrehter Klimaanlage im ganzen System gleichmäßig verteilt wird. Alternativ kann die Desinfektion beispielsweise mit einem Reinigungsspray erfolgen, das im Innenraum angewendet wird: Dazu den Motor des Autos starten, die Klimaanlage in der Umluftfunktion einschalten, die maximale Lüftung einstellen und den Sprühkopf der Dose im Fußraum der Beifahrerseite so weit herunterdrücken, bis er einrastet. Dann zügig das Auto verlassen und die Türen schließen. Nach etwa zehn bis fünfzehn Minuten sollte die Dose leer sein. Dann kann der Motor abgestellt und das Auto durchgelüftet werden. Achtung: Es gilt immer, die Anleitung des jeweiligen Reinigungsmittels genau zu beachten und bei Unsicherheit Fachleute übernehmen zu lassen.

Klima-Check und Klima-Service in der Werkstatt

Viele Werkstätten bieten im Rahmen eines sogenannten „Klima-Checks“ oder „Klima-Services“ eine Inspektion der Klimaanlage an. Welche Leistungen diese genau beinhaltet, ist unterschiedlich. Je nach Angebot handelt es sich lediglich um eine Funktions- und Leistungsprüfung, manchmal ist zudem eine Wartung inkludiert, sodass auch der Wechsel des Innenraumfilters und die Desinfektion der Klimaanlage vorgesehen sind. Dies ist im Einzelfall vor Ort zu klären – ebenso wie die jeweils anfallenden Kosten: Während der bloße Check teils kostenlos erfolgt, sind jegliche Wartungsarbeiten und Reparaturen mit Kosten verbunden, die es vorab abzuklären gilt.

Spätestens alle zwei bis drei Jahre sollte die Klimaanlage in einer Fachwerkstatt überprüft werden, um teuren Reparaturen vorzubeugen.  In jedem Fall sollte im Zuge dessen die verbleibende Menge des Kältemittels kontrolliert und aufgefüllt werden. Denn jährlich verliert die Klimaanlage etwa zehn Prozent des Kältemittels und das Auffüllen ist nur Fachleuten möglich.  

Tipp: Ist der muffige Geruch geblieben, obwohl der Innenraumfilter ausgetauscht und die Klimaanlage desinfiziert ist, kann eine Ozonbehandlung helfen: Diese tötet Keime und Schimmelsporen ab, entfernt somit auch Gerüche und kann in vielen Kfz-Werkstätten durchgeführt werden.

 

Weitere Informationen

>> Ratgeber Klimaanlage

>> Klimaanlage richtig nutzen

 

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