11.06.2024

Mardersaison: Schäden am Auto erkennen und vermeiden

© Andreas Böhm - Fotolia

  • Regelmäßig einen Blick in den Motorraum werfen
  • Versicherungstarif deckt bestenfalls auch Folgeschäden ab
  • Prävention durch Kabelummantelung, Motorwäsche und Strombarriere nur mit professioneller Hilfe

 

Berlin (ACE) – Jetzt im Vorfeld ihrer Paarungszeit sind Marder besonders bisswütig. Häufig machen sie es sich im Motorraum gemütlich und richten dort erheblichen Schaden an, wenn sie Kabel und Schläuche durchbeißen. Wie man Marderschäden verhindern kann und was im Fall der Fälle zu tun ist, erläutert der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter.

Marderbissen vorbeugen

Marder gelangen meist durch die Unterseite des Fahrzeugs in den Motorraum. Ein engmaschiger Draht, der unter dem Auto liegt, kann verhindern, dass die Tiere in den Motorraum klettern. Kabelummantelungen können zusätzlichen Schutz vor Bissschäden bieten. Wer eine Nachrüstung in Betracht zieht, lässt diese bestenfalls in einer Werkstatt vornehmen. Denn die Ummantelungen müssen mit großer Sorgfalt angebracht werden, damit sie nicht scheuern und genug Abstand zu heiß werdenden Bauteilen haben. Weil Marder durch den Geruch von Artgenossen angelockt werden, kann eine professionelle Motorwäsche sinnvoll sein, wenn ein Marder bereits aktiv war. Ultraschall-Geräte können die geräuschempfindlichen Marder verscheuchen. Allerdings sollten sich durch einen Frequenzwechsel die Töne regelmäßig verändern, damit die Tiere sich nicht an das Geräusch gewöhnen können. Daneben ist der Einbau einer Strombarriere denkbar: Dazu bringt ein Fachbetrieb Kontaktplättchen in allen Schlupflöchern an, die über die Autobatterie unter eine für Mensch und Tier unschädliche Spannung gesetzt werden. 

Marderbesuche erkennen

Wenn eine beschädigte Leitung durch Marderbisse zu spät entdeckt wird, kann das zu gefährlichen Ausfällen in der Fahrzeugtechnik führen. Besonders problematisch sind solche Schäden bei Elektroautos, da eine Reparatur der Hochvoltkabel nicht erlaubt ist und daher der betroffene Kabelstrang komplett ersetzt werden muss.Tatzenspuren auf dem Auto können ein erstes Indiz sein. Doch nicht immer gehen Marder auf dem Fahrzeug spazieren. Ein regelmäßiger kurzer Blick unter die Motorhaube ist nicht zuletzt deshalb zu empfehlen. Dieser reicht häufig aus, um zu sehen, ob ein Marder im Fahrzeug zu Besuch war: Sind Bissspuren erkennbar oder ist die Dämmmatte nicht mehr intakt, steckt wahrscheinlich ein Marder dahinter. Auch wenn der Motor plötzlich ruckelt, weniger Leistung hat, schlechter oder gar nicht startet oder die Warnleuchte des Motormanagements aufleuchtet, kann ein Marderschaden die Ursache sein. Bei Verdacht gilt: Nicht weiterfahren und den Pannendienst oder die nächstgelegene Werkstatt informieren.

Versicherungsschutz bei Marderschäden

Wird in der Werkstatt ein Marderschaden entdeckt, lohnt es sich in der Regel, die Versicherung zu kontaktieren. Denn Schäden durch Marderbisse sind prinzipiell über die Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt. Wie viel die Versicherung tatsächlich zahlt, kann sich je nach Tarif jedoch stark unterscheiden: Während einige Tarife nur direkte Schäden ersetzen, decken andere auch die teuren Folgeschäden ab, wenn beispielsweise angebissene Zündkabel den Katalysator außer Gefecht setzen, undichte Kühlschläuche eine Motorüberhitzung hervorrufen oder kaputte Gummimanschetten Schäden an Antriebs- oder Achsgelenken verursachen. Hinweis: Wer nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung hat, muss für Reparaturen nach einem Marderbiss selbst aufkommen.

ACE-Tipp: Sofern die Voll- oder Teilkaskoversicherung die Reparaturkosten nicht vollständig übernimmt, zahlt der ACE nach Marderbiss eine Beihilfe von bis zu 75 Euro.

 

Weitere Informationen:

>>  Marderbiss, Wildschäden und Co. – Beihilfe und Leistungen des ACE

 

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