Berlin (ACE) – Ob aus bloßer Unachtsamkeit oder durch einen Auto-Wechsel – falsch tanken kann passieren. Ist Diesel in den Benziner geraten oder umgekehrt, gilt zuallererst: wenn möglich den Tankvorgang sofort abbrechen und auf keinen Fall Zündung einschalten oder Motor starten. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, beleuchtet, was darüber hinaus notwendig ist, um den Schaden nach der Fehlbetankung möglichst gering zu halten.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass Motoren nur die Kraftstoffart vertragen, für die sie vorgesehen sind. Welche das ist, ist dem Fahrzeugschein zu entnehmen und steht in der Regel auch auf der Innenseite des Tankdeckels. Wie groß der Schaden ist, der aus Fehlbetankung resultiert, hängt von dem eigentlich vorgesehenen und dem fälschlich gewählten Kraftstoff ab. Zudem kommt es auf das Kraftstoffverhältnis im Tank an: Tankt man eine geringe Menge des falschen Kraftstoffs in einen fast vollen Tank, sind die verursachten Schäden möglicherweise geringer.
Benzin statt Diesel
Viele moderne Diesel besitzen einen Fehlbetankungsschutz, der nur von einer genormten Diesel-Zapfpistole oder einem entsprechenden Adapter für Reservekanister entriegelt werden kann. Ist jedoch kein solcher Schutz vorhanden, passt die schmale Benzin-Zapfpistole problemlos auch in die Diesel-Tanköffnung. Gerät Benzin in ein Dieselfahrzeug, können Schäden an der Einspritzanlage oder am Motor die Folge sein. Um dies zu vermeiden, gilt es, sofort nachdem die Fehlbetankung bemerkt wurde, Hilfe anzufordern. Direkt an der Tankstelle sollte die erste Anlaufstelle der Service-Schalter sein. Fällt der Fehler erst unterwegs auf, gilt: Den Motor möglichst schnell an einem sicheren Ort abschalten und die nächstgelegene Werkstatt kontaktieren. Denn der falsche Kraftstoff muss abgepumpt werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass auch Tank und Einspritzanlage gereinigt oder Bauteile ausgetauscht werden müssen.
Diesel statt Benzin zu tanken, ist an der Zapfsäule durch die größere Diesel-Zapfpistole nur bei Oldtimern möglich. Der Zündfunke kann in dem Fall einen unkontrollierten Brand des Treibstoffs zur Folge haben, was zu Schäden an Motor und Abgasanlage führen kann. Auch hier gilt: Der falsche Kraftstoff muss in einer Werkstatt abgepumpt werden, gegebenenfalls sind zusätzlich die Säuberung von Tank und Einspritzanlage sowie der Austausch von Bauteilen notwendig.
Achtung, Verwechslungsgefahr: Das Kürzel “B” an der Zapfsäule steht für Diesel – nicht für Benzin. B7 und B10 sind somit beispielsweise Dieselkraftstoffe. Die Aufschriften E5 und E10 zum Beispiel verweisen hingegen auf Benzinsorten. ACE-Tipp: Die Form der Symbole zu beachten, hilft, Fehlbetankung zu vermeiden:Benzinkraftstoffe sind mit einem Kreis gekennzeichnet, für Dieselkraftstoffe steht hingegen das Quadrat. Die gleichen Kürzel und Symbole finden sich seit Herbst 2018 in ganz Europa.
Super E10 statt Super E5
Wurde versehentlich E10 getankt, obwohl der Benziner normalerweise mit E5 betankt wird, empfiehlt es sich, zunächst Ruhe zu bewahren. Denn fast alle Benziner vertragen E10-Kraftstoff. Bei den wenigen Modellen, für die E10 nicht geeignet ist, kann allerdings ein Schaden entstehen. Deshalb sollte bei E10-Unverträglichkeit in jedem Fall eine Vertragswerkstatt kontaktiert werden. Gerade wenn der leere Tank randvoll mit E10 aufgefüllt wurde, kann – je nach Vorgabe des Herstellers – das Abpumpen des Kraftstoffes erforderlich sein. Einen Überblick über die E10-Verträglichkeit der verschiedenen Fahrzeugmodelle bietet die Deutsche Automobil Treuhand (DAT).
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