09.06.2021

Kauftipps für E-Scooter: Auswahlkriterien und No-Gos

Mann zieht einen Helm an um E-Scooter zu fahren

© moovi_escooter - Pixabay

Berlin (ACE) – Längst sind die E-Tretroller nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken: Waren es zunächst vor allem Leihroller, gesellen sich inzwischen immer mehr private sogenannte Elektrokleinstfahrzeuge hinzu. Der ACE, Deutschlands zweitgrößer Autoclub, gibt wichtige Kauftipps, auf die es bei der Anschaffung ankommt:

Voraussetzung: Straßenzulassung

Das Wichtigste gleich zu Beginn: Grundlegende Voraussetzung, um mit dem eigenen E-Scooter auf öffentlichen Straßen und Radwegen unterwegs zu sein, ist dessen Straßenzulassung gemäß Elektrokleinstfahrzeug-Verordnung (eKFV). Das heißt umgekehrt: Ohne Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) bzw. eine Einzelbetriebserlaubnis (EBE) ist der öffentliche Straßenraum für E-Tretroller tabu. Wer sich für ein typgeprüftes Fahrzeug mit entsprechender Fahrzeug-Identifikationsnummer (FIN) entscheidet, stellt automatisch sicher, dass das Fahrzeug alle Anforderungen für den öffentlichen Straßenraum erfüllt. Jeder zugelassene Scooter besitzt eine FIN, die auf dem Typenschild zu finden ist. Vorgeschrieben sind nicht nur bestimmte Maße und ein Maximalgewicht des E-Scooters, sondern auch die Motorleistung, das Vorhandensein von Bremsen, Vorder- und Rücklicht, seitlichen Reflektoren und einer Klingel sowie die Funktionsweise der Steuerelemente. Die Straßenzulassung ist zudem Bedingung für den notwendigen Versicherungsschutz, der über eine Versicherungsplakette hinten am Fahrzeug nachzuweisen ist.

Wer plant, ausschließlich auf Privatgeländen unterwegs zu sein, zum Beispiel auf Campingplätzen oder Privatwegen, auf denen die Straßenverkehrsordnung (StVO) nicht gilt, benötigt nicht zwangsläufig eine Straßenzulassung und somit auch keine Plakette. Dort gelten Regeln gemäß der jeweiligen Hausordnung.

Die drei wichtigsten Kaufkriterien

E-Scooter mit Straßenzulassung gibt es beim Discounter schon ab etwa 200 Euro. Qualitativ hochwertigere Modelle kosten in der Regel zwischen 400 und 800 Euro. Generell gilt es, die Qualität des Fahrzeugs genau unter die Lupe zu nehmen – vor allem im Hinblick auf Sicherheit, Praktikabilität und Fahrkomfort.

  1. Sicherheit: Gut funktionierende Bremsen sind das A & O für eine sichere Fahrt mit dem E-Scooter. Der ACE empfiehlt zudem möglichst große Laufräder, um die Unfallgefahr durch Schlaglöcher zu minimieren. E-Scooter mit Blinker können Instabilität durch Handzeichen beim Abbiegen vorbeugen.
  2. Praktikabilität: Ein möglichst leichter, unkompliziert klappbarer Roller vereinfacht den Transport und ermöglicht die Mitnahme im ÖPNV. Akku und Ladegerät sollten zudem unter Abwägung der jeweiligen Vor- und Nachteile ausgewählt werden: Ein im Fahrzeug integriertes Ladegerät muss nicht extra mitgeschleppt werden. Ein herausnehmbarer Akku lässt sich einfach ersetzen.
  3. Komfort: Luft- statt Vollgummireifen sorgen für ein besseres Fahrgefühl, da sie Vibrationen bei unebenem Untergrund besser abfangen. Eine Federgabel bringt zusätzlichen Fahrkomfort.

No-Gos

  1. Einen in Deutschland zugelassenen E-Scooter für den Urlaub im Ausland kaufen, ohne sich über Vorschriften im Urlaubsland zu informieren: Ob und unter welchen Voraussetzungen E-Scooter im Ausland gefahren werden dürfen, ist individuell zu prüfen. Achtung: Europaweite Regelungen für E-Scooter gibt es derzeit nicht.
  2. E-Scooter-Kauf für kleine Kinder: Elektrotretroller dürfen erst ab dem vollendeten 14. Lebensjahr gefahren werden.
  3. Ungeübt direkt auf die Straße: Eine langsame Übungsfahrt, möglichst vor dem Kauf, ist ein Muss. Nicht nur, um sich für das passende Modell zu entscheiden, sondern auch um sich mit der Technik vertraut zu machen und ein Gefühl für Fahrzeug, Geschwindigkeit und Balance zu bekommen.

 

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