Beschleunigen können ist das eine, Bremsen im Sinne der Sicherheit ist das andere und das gilt insbesondere für die Fahrt mit dem Auto im Winter. Bei der Wahl des richtigen Reifens heißt es genau hinschauen. Hilfe bei der Kaufentscheidung bieten dabei der ACE und die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung. Seit 2010 testen sie zusammen Winterreifen für Pkw. In diesem Jahr standen die sogenannten Pneus für die boomende Kategorie der SUV mit Allrandantrieb im Vordergrund.
Acht Reifen der Dimension 235/55 R17 wurden von ACE und GTÜ auf einem Ford Kuga in Schweden bei typischen Winterverhältnissen mit Schnee und Eis sowie zusätzlich in Deutschland auf dem Contidrom in jeweils 15 Disziplinen einem Praxistest unterzogen.
Das zentrale Ergebnis: Auch Fahrzeuge mit Allradantrieb, insbesondere SUV, brauchen gute Winterreifen. Verbraucher sollten hier auf keinen Fall sparen. Denn die gute Traktion des Allradantriebs täuscht häufig über die Gefahren beim Bremsen hinweg.
Test-Ergebnis im Überblick
Testsieger mit der Note „sehr empfehlenswert“ (203 von 260 Punkten) wurde der Dunlop Winter Sport 5 SUV. Dieser Pneu konnte zusammen mit dem „empfehlenswerten“ Zweitplatzierten Goodyear UltraGrip Performance Gen-1 (199 von 260 Punkten) vor allem beim Bremsen auf nasser Fahrbahn überzeugen. Ein Qualitätsmerkmal, das vor allem hierzulande zum Tragen kommt. Auf den dritten Platz kam der Continental WinterContact TS 850P (191 von 260 Punkten). Schwächen in der Kategorie „Sicherheit nass“ zeigte wiederum der Winterreifen Nokian WR A4.
Beim Bremsen auf Schnee und trockener Fahrbahn gibt es faktisch kaum Unterschiede zwischen den getesteten Winterreifen. Die Ergebnisse sind allesamt gut. „Allerdings konnte auch kein Winterreifen beim ‚Bremsen auf trockener Straße‘ besonders überzeugen“, so Hans-Jürgen Götz von der GTÜ. Er betont: „SUV-Fahrer sollten wissen, der Bremsweg aus Tempo 100 mit den gefahrenen Winterreifen beträgt immerhin zwischen 45,7 und 48,2 Meter auf trockener Straße. Eine sportliche Fahrweise sollte daher wohlüberlegt sein.“
Deutliche Qualitätsunterschiede gab es hingegen bei der Seitenführung auf Schnee, die ausschlaggebend ist beim Kurvenfahren. Mit den Pneus von Conti und Dunlop ließ sich der Ford Kuga am schnellsten und sichersten um den Handlingkurs fahren. Auch die Aspekte Wirtschaftlichkeit und Umweltperformance wurden unter die Lupe genommen. Neben dem Preis waren das Vorbeifahrgeräusch und der Rollwiderstand entscheidend für eine gute Punktzahl.
Gunnar Beer, Reifenexperte beim ACE: „Insbesondere Fahrerinnen und Fahrer eines SUV sollten auf die Qualität ihrer Winterreifen achten. Denn faktisch ist die physikalische Grenze mit Allrandantrieb viel schneller erreicht als bei einem Fahrzeug mit Zweiradantrieb. Ganzjahresreifen sind hier keine Alternative.“
Fazit des Praxistests: Mit allen von ACE und GTÜ getesteten Winterreifen ist das Fortkommen gesichert. Wer über den Winter und bei jedem Wetter rundum sicher sein will, der sollte jedoch beim Reifenkauf genauer hinschauen.
Der Winterreifentest 2017 von ACE und GTÜ wurde durch den österreichischen Partnerclub ARBÖ kooperativ begleitet.
>> Der ausführliche ACE LENKRAD-Artikel zum Winterreifen Test 2017
>> Video: Winterreifentest 2017 (Footagematerial kann angefragt werden.)
Über den ACE Auto Club Europa e.V.:
Der ACE Auto Club Europa ist mit mehr als 620.000 Mitgliedern Deutschlands zweitgrößter Mobilitätsclub: Egal ob mit Auto, Bus, Bahn, Fahrrad, Flieger oder Motorrad unterwegs, als verkehrsmittelübergreifender Mobilitätsbegleiter bietet der ACE jederzeit Schutz, damit es weiter geht. Kernleistung ist dabei die Pannenhilfe.