18.07.2024

Grenzenlos fahren: Der Maut-Ratgeber für Europa

© tomwieden - Pixabay

  • Unterschiedliche Bestimmungen: Vor der Reise genau informieren
  • Maut-Quittungen bestenfalls noch mehrere Jahre nach dem Urlaub aufbewahren
  • Eine Kreditkarte mitzuführen, ist empfehlenswert

 

Berlin (ACE) – Sommerzeit ist Reisezeit: Viele Reiselustige zieht es mit dem Auto, Motorrad, Camper oder Caravan ins europäische Ausland. Während für einige Länder vorab eine zeitgebundene Vignette erworben werden muss, verlangen zahlreiche andere Länder streckengebundene Mautgebühren. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erklärt, worauf es bei der Maut ankommt und wie man sich an einer Mautstation richtig verhält.

 

Wo wird eine Maut fällig?

Neben Frankreich, Italien, Spanien und Portugal gilt in vielen weiteren europäischen Ländern ein Mautsystem, wie die interaktive Grafik des ACE zeigt. Wer in diesen Ländern mautpflichtige Strecken nutzen möchte, wird eine Mautstation passieren. Bei der Einfahrt erhält man ein Ticket, das beim Verlassen wieder in einen Automaten gesteckt wird. Dort entrichtet man die Mautgebühr, die sich nach den zurückgelegten Kilometern richtet. Anschließend öffnet sich die Schranke für die Weiterfahrt.

 

Was kostet die Maut?

Die Gebühren für die Straßennutzung sind je nach Land sehr individuell. Üblicherweise richten sie sich neben den gefahrenen Kilometern nach der Art und der Größe des Fahrzeugs. In Spanien kann es beispielsweise an bestimmten Wochentagen oder Uhrzeiten günstiger werden. Der ACE rät allen Reisenden sich vor der Abfahrt genau über die Bestimmungen im Zielland, aber auch in den Transitländern zu informieren.

 

Wie kann die Maut bezahlt werden?

An den Mautstationen gibt es für verschiedene Bezahlmöglichkeiten jeweils eigene Spuren.

Bargeld: Wird in der Regel überall akzeptiert. Die entsprechende Spur ist mit Münzen gekennzeichnet. ACE-Tipp: Um auf Nummer sicher zu gehen, immer genügend Kleingeld mitführen und auch das Rückgeld überprüfen. Achtung: Es gibt vereinzelt Ausfahrten, an denen nur Kartenzahlung möglich ist. Auch defekte Bargeldautomaten kommen vor. Zusätzlich zum Bargeld eine Kreditkarte dabei zu haben, ist deshalb zu empfehlen.

Kreditkarte: Visa- und Mastercards sind ein gängiges Zahlungsmittel an Mautstationen, teilweise werden weitere internationale Kreditkarten und Bankkarten akzeptiert. ACE-Tipp: Falls möglich verschiedene Karten einpacken, um zahlungsfähig zu sein, wenn eine Karte nicht akzeptiert werden sollte.

Viacard: Herbei handelt es sich um eine spezielle Prepaid-Karte für Italien, die zum Befahren der Kartenspuren berechtigt. Die Viacard lässt sich mit einem Guthaben von 50 Euro aufladen und kann über Autoclubs vorab bestellt oder direkt in Italien gekauft werden.

Mautbox: Mautboxen wie Telepass in Italien und Bip&Go in Frankreich sowie maut1 für die Länder Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Teile von Kroatien erleichtern die Reise, indem sie die automatische Zahlung von Mautgebühren ermöglichen. Auf der meist mit einem „t“ gekennzeichneten Spur öffnen sich die Schranken automatisch, ohne dass angehalten werden muss. Die Abrechnung erfolgt dann über das zuvor angegebene Zahlungsmittel. Die Systeme variieren leicht von Land zu Land und gelten mit entsprechender Freischaltung oft in mehreren Ländern.

Free Flow: In Frankreich, Italien und auch Spanien gibt es einige Strecken, auf denen die Mauterhebung mittels Kameras automatisch erfolgt. Es gibt dort keine Mautstationen. Mautboxen sind auch auf diesen Strecken als Zahlungsmittel geeignet. Kommt keine Mautbox zum Einsatz, muss vorab eine Registrierung im Internet mit Hinterlegung einer Zahlungsform, meist Kreditkarte, erfolgen. Dies ist auch unmittelbar nach Nutzung der entsprechenden „Free-Flow-Strecken“ möglich. Eine Registrierung des Kennzeichens kann oftmals auch an Servicepoints in der Nähe dieser Strecken vorgenommen werden.

 

Wie verhalten Reisende sich richtig an einer Mautstation?

Um entspannt ans Ziel zu gelangen und kein Bußgeld zu riskieren, gibt es einige Tipps, die Autofahrende unbedingt an Mautstationen berücksichtigen sollten.

  1. Rechtzeitig in die – entsprechend der Fahrzeugart und der Zahlart – richtige Spur einordnen.
  2. Für zügiges Vorankommen das Ticket und Zahlungsmittel bereithalten.
  3. Niemals Wenden oder Rückwärtsfahren – das ist streng verboten.
  4. Wenn möglich eine Quittung geben lassen und diese gut aufbewahren. Auch Jahre nach dem Urlaub können noch Nachforderungen kommen.
  5. Ist die Schranke offen, nie einfach durchfahren. Stattdessen Hilfeknopf drücken und eine Quittung anfordern.

Hat es doch einmal an der Mautstation Probleme gegeben, sollten sich Autofahrende rechtlich beraten lassen. ACE-Mitglieder können sich bei einem ACE-Vertrauensanwalt oder einer ACE-Vertrauensanwältin kostenfrei eine juristische Ersteinschätzung einholen.

 

Weitere Informationen:

>> Interaktive Maut- und Vignettenkarte

>> Neue Maut für Lkw – Das gilt für Camper

>> Mahnforderungen von Nivi Credit nicht ignorieren

 

Für Rückfragen und Interviewwünsche
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