29.08.2017

Ganzjahresreifen bestehen Langzeittest. Auch nach 10.000 Kilometern Laufleistung noch sicher auf Eis und Schnee.

Berlin (ACE) 29. August 2017 – Ganzjahresreifen sind eine bequeme Lösung, kein Stress mit dem Räderwechsel, insbesondere vor der kalten Jahreszeit. Gleichzeitig sind die Ansprüche an diese Reifen hoch: Sie sollen zuverlässigen Griff bieten, im Frühling, Sommer, Herbst und Winter, bei gnadenloser Hitze, heftigem Regenschauer oder im Schneegestöber.

Umso spannender die Frage: Wie sicher sind die Multitalente nach 10.000 Kilometern unter sommerlichen Bedingungen? Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, unterzog in Kooperation mit der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) erstmals zwei Ganzjahresreifen einem Langzeittest. Das überraschende Ergebnis: Die Vermeidung des Wechselstresses geht nicht grundsätzlich zu Lasten der Sicherheit.In einigen Disziplinen schnitten die gebrauchten Reifen sogar besser ab als die neuen.

Zum Testeinsatz kamen einmal der Goodyear Vector 4Seasons, der bereits beim Reifentest 2016 die Bewertung „empfehlenswert“ bekam, und der Michelin CrossClimate, jeweils in der Dimension 205/55 R16, montiert auf zwei identischen Fahrzeugen des Typs VW Passat. Im Fokus des Tests standen die Veränderung der Profiltiefe sowie das Bremsverhalten auf Schnee und nasser Straße.

Der optische Vergleich zeigt, dass beide Reifentypen rund 1,6 Millimeter Profiltiefe über die Sommersaison einbüßten. Ein Verschleiß, der sich im Rahmen hält, denn die Ausgangsprofiltiefe ist grundsätzlich höher als bei Sommerreifen im Neuzustand. Und beim Aquaplaning spielt diese verringerte Profiltiefe noch keine große Rolle.

Die Resultate, vor allem beim Bremsen auf Schnee, verblüfften schließlich den Reifenexperten des ACE, Gunnar Beer: „Beide Testreifen bremsten ausreichend sicher auf Schnee und Eis. Auf geschlossener, festgefahrener Schneedecke verzögerten sie sogar besser als ihre neuwertigen Pendants. Die Traktion, das heißt die Übertragung der Zugkraft auf den Untergrund, lässt etwas nach, reicht bei Schneefall aber immer noch für die meisten Berge und Hügel aus.“

Damit zeigt der Langzeittest des ACE, dass der Einsatz von Ganzjahresreifen nicht auf Kosten der Fahrsicherheit geht – zumindest nicht im zweiten Winter – nach einer heißen Sommersaison.

Lediglich beim Bremsen auf nasser, verregneter Straße ließ einer der gebrauchten Reifen deutlich nach, und zwar der gebrauchte Michelin. Er hatte einen längeren Bremsweg als im Neuzustand. Gunnar Beer: „Von einem bedenklichen Ausrutscher kann hier nicht die Rede sein. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten sich aber immer bewusst sein, dass Ganzjahresreifen nur ein Kompromiss sein können. Das gilt besonders beim Bremsen aus hoher Geschwindigkeit auf trockener und nasser Fahrbahn.

 

Fazit

Ganzjahresreifen sind eine Überlegung wert. Sie gewährleisten auch im zweiten Winter Mobilität, genügen der Winterreifenpflicht und können sich auch finanziell auszahlen, bedenkt man die Kosten für Montage und Lagerung.

Der ACE-Reifentest 2017 wurde wie im Jahr zuvor in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) und dem österreichischen Partnerklub des ACE ARBÖ durchgeführt.


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 Der ACE LENKRAD-Artikel zum Reifentest-Spezial 2017 im Wortlaut

>> ACE-Video: ACE-Reifentest-Spezial (Weiteres Footagematerial kann angefragt werden.)

>> Pressefotos zum kostenfreien Abdruck, Stichwort: ACE-Reifentest-Spezial 2017

>>Grafik zum kostenfreien Abdruck, mit Veranschaulichung Bremsweg 


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