ACE: Sicherheit für Dieselbesitzer bedeutet, Hardware- Nachrüstung umsetzen
Berlin (ACE) – Das Fahrverbotsurteil für Frankfurt war der letzte Weckruf zugunsten von Hardware-Nachrüstungen für ältere Diesel. Ganze drei Jahre nach Beginn des Dieselskandals könnte der sofort wirksame Lösungsansatz nun endlich Gehör gefunden haben: Die für kommenden Montag, den 17. September 2018, angesetzte finale Tagung der Hauptarbeitsgruppe des Nationalen Forum Diesel wurde verschoben. Der Handlungsdruck seitens der Länder, Kommunen und der Verbände, Hardware-Nachrüstungen zu forcieren, zwingt Bundesverkehrsminister Scheuer scheinbar zum Umdenken: Statt der Prüfung des Abschlussberichts zur bereits erwiesenen technischen Machbarkeit und zur Wirtschaftlichkeit von Hardware-Nachrüstungen, kündigt er ein neues Konzept zur Nachrüstung ältere Dieselautos an, bei dem die Autohersteller beteiligt werden sollen. Der ACE sieht in dieser Entwicklung die Chance, dass der Dauerkonflikt zwischen Verkehrs- und Umweltministerium sowie den Autoherstellern, der letztlich Fahrverbote unausweichlich macht, gelöst werden könnte. Der ACE fordert alle Beteiligten auf, jetzt an einem Strang zu ziehen, um den Weg für Hardware-Nachrüstungen frei zu machen.
Aus Sicht des ACE, Deutschlands zweitgrößtem Autoclub ist der bisherige Streitpunkt, die Wirtschaftlichkeit technischer Nachrüstungen, zu vernachlässigen. Die Kosten für Hardware-Nachrüstungen sind nach dem Verursacherprinzip von den Autoherstellern zu tragen. Die Bundesregierung wiederum muss den rechtlichen Rahmen für Hardware-Nachrüstungen an Diesel-Pkw setzen. Denn unstreitig ist, dass die bislang angeordneten oder freiwillig durchgeführten Software-Maßnahmen nicht ausreichen, das Gesundheitsrisiko vor allem an den so genannten Hotspots zu beseitigen.
Stefan Heimlich, ACE-Vorsitzender: „Es bleibt zu hoffen, dass Bundesverkehrsminister Scheuer die Signale der letzten Tage gehört hat. Denn jeder Tag, der vergeht, ohne dass er vom Standpunkt abrückt, Hardware-Nachrüstungen für Diesel-Pkw seien nicht sinnvoll, geht auf Kosten der Verbraucher: Nach Hamburg, Stuttgart und Frankfurt werden bald auch andere Städte gezwungen sein, Fahrverbote für ältere Diesel als Maßnahme in ihre Luftreinhaltepläne aufzunehmen. Will Scheuer wirklich Fahrverbote verhindern, gilt: Nachrüsten statt aussitzen! Denn andere sofort wirksame Maßnahmen, um die Luft sauber zu bekommen und Grenzwerte einzuhalten, gibt es nicht.“
Der ACE fordert die Bundesregierung und insbesondere Verkehrsminister Scheuer auf, die Autoindustrie endlich klar in die Verantwortung zu nehmen. Ein weiteres Jahr Verhandlungszeit werden weder Kommunen, denen Fahrverbote drohen, noch die Gerichte akzeptieren.
In Richtung der Autohersteller mahnt Stefan Heimlich: „Durch den Diesel-Skandal haben die Autohersteller massiv an Vertrauen eingebüßt. Verbraucher sind zu Recht enttäuscht und verunsichert: Ihnen drohen neben Fahrverboten, Wertverlust und Neukauf. Das Vertrauen zurückzugewinnen, ist im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie und erfordert lediglich einen Schritt auf ihre Kunden zu: Mit der Kostenübernahme der technischen Nachrüstungen können sie sich zur Verantwortung bekennen und Autofahrende vor den Fahreinschränkungen bewahren, die sie selbst zu verantworten haben.“
Um die Schadstoffbelastung der Luft schnell und wirkungsvoll zu senken, sieht der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, verschiedene kurzfristige wie langfristige Maßnahmen als notwendig an. All diese können Fahrverbote verhindern und sind hier nachzulesen.
Weitere Informationen
>> ACE-Pressemitteilung v. 6.9.2018: Diesel-Fahrverbote aktuell. Was Autofahrer über bevorstehende Fahreinschränkungen wissen sollten.
>> ACE-Pressemitteilung v. 5.7.2018: Freie Fahrt für saubere Diesel: Wirksam nachgerüstete Diesel brauchen eine Kennzeichnung
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