Pünktlich zu Beginn der Osterferien erwartet der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, bundesweit volle Straßen. Wer rund um die Feiertage den Reiseweg Autobahn wählt, muss sich insbesondere rund um die Ballungsräume auf Stau einstellen. Jetzt ist gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Mit dieser und dem Wissen, wie das Reißverschlussverfahren funktioniert, tragen Verkehrsteilnehmer aktiv dazu bei, Stau zu vermeiden.
Fällt ein Fahrstreifen weg, verdichtet sich der Verkehr auf den übrigen Spuren. Stau scheint vorprogrammiert – gerade in der angespannten Verkehrslage zu Ostern (s. ACE-Grafik). Halten sich alle an das Prinzip Partnerschaft und nutzen das Reißverschlussverfahren, ist die Engstelle jedoch bald überwunden. Dabei ordnen sich die Fahrzeuge bei einer endenden oder blockierten Fahrspur abwechselnd hintereinander auf der danebenliegenden Spur ein. Ein kinderleichtes Prinzip, das auf Basis weniger Regeln funktioniert:
Abstand halten
Die Lücke zum voranfahrenden Auto zu schließen, um Platz zu sparen, ist gefährlich und nicht zielführend. Bei Straßenverengung dicht zu machen, kann als Nötigung interpretiert werden, was nicht nur Aggressionspotenzial birgt, sondern auch strafbar ist. Gerade wenn der Verkehr nur langsam vorwärtskommt, ist es wichtig, den nötigen Abstand zum Vordermann zu wahren. Als Grundregel gilt: Sicherheitsabstand gleich halber Tachowert. Vernünftiges Abstandhalten ermöglicht Lücken – so wird vermieden, dass der Reißverschluss klemmt.
Nicht vorzeitig einordnen
Wer sich schon mehrere hundert Meter vor dem Ende des Fahrstreifens einfädelt, verschenkt Platz, trägt zu einer vorzeitigen Verlangsamung des Verkehrs bei und wird zum Verursacher vermeidbaren Staus. Darum gilt: Bei Fahrbahnverengungen die Spur vorschriftsmäßig bis zur Verengung befahren und erst unmittelbar vor der Engstelle einfädeln. Inzwischen weisen vermehrt Schilder mit Aufschriften wie „Reißverschluss erst in 200 Metern“ darauf hin, dass der Fahrbahnwechsel erst direkt vor der Straßenverengung erfolgen sollte.
Ein Fahrzeug pro Lücke
Autofahrer, die auf der weiterführenden Spur fahren, müssen Fahrzeuge von der endenden Spur einfädeln lassen – und zwar bestenfalls jeweils ein Auto unmittelbar vor der Verengung. Dazu muss eine ausreichend große Lücke zwischen dem eigenem Auto und dem voranfahrenden Fahrzeug gewährleistet werden. Durch vorzeitig einscherende Verkehrsteilnehmer kann es passieren, dass ein Verkehrsteilnehmer mehrmals Fahrzeuge auf seine Spur lassen muss. Dies ist zu vermeiden, doch sollte auch dann nicht massiv blockiert werden – der Vorwurf der Nötigung droht.
Kein Reißverschluss auf dem Beschleunigungsstreifen
Herrscht dichter Verkehr an der Autobahnauffahrt gilt nicht zwangsläufig das Reißverschlussverfahren. Wer auf die Autobahn auffährt, muss die Vorfahrt beachten, die Verkehrsteilnehmer auf dem rechten Autobahnfahrstreifen passieren lassen, seine Geschwindigkeit anpassen und warten, bis genügend Platz zum Einscheren zur Verfügung steht. In der Praxis wird das Reißverschlussverfahren in solchen Fällen teils als freundliche Geste angewendet.
Ausführliche Informationen zum Verkehr zu Ostern im ACE-Verkehrslagebericht.