01.08.2017

An erster Stelle muss es um Lösungen für die Verbraucher gehen

ACE fordert Beschluss zu wirksamen Diesel-Nachrüstlösungen sowie Investitionen in Zukunftstechnologien.

Stuttgart (ACE) 1. August 2017 – Einen Tag vor dem Start des Nationalen Forums Diesel erinnert der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, an die Zielstellung des einberufenen Forums: Es braucht eine bundesweite Lösung zur Reduzierung der Schadstoffemissionen bei Diesel-Pkw, die für saubere Luft in den Städten sorgt und gleichzeitig die Mobilität der Menschen sichert. Somit gilt es, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, die machbar sind und die Verbraucher nicht bestrafen. Die Politik muss bei den Verhandlungen eine kritische Distanz zu den Autoherstellern wahren.

Stefan Heimlich, ACE-Vorsitzender: „An erster Stelle muss die Bundesregierung Nachrüstlösungen für alle betroffenen Diesel verabschieden, die so wirken, dass die Fahrzeuge die gesetzlichen Bestimmungen unter realen Bedingungen einhalten. Wirksam geht das nur mit ausreichend Harnstoff und SCR-Katalysator. Insofern nutzt ein Software-Update zumeist nur in Verbindung mit einem Hardware-Update. Dabei ist die Zusage der Autohersteller zur vollständigen Kostenübernahme unabdingbar. Die Bundesregierung muss hier dem Gegenwind aus der Industrie standhalten und parallel dafür sorgen, dass die staatlichen Kontrollen funktionieren."

Die immer neuen Erkenntnisse aus dem Abgasskandal zeigen schließlich, dass die Autohersteller bei Sicherheit und Umwelt nur handeln, wenn sie müssen. Freiwillig passiert zu wenig. Deshalb braucht es eine schlagkräftige Überwachung. Bei der Entwicklung der Leitlinien für die Zukunft sollten zudem die Autoclubs mit gehört werden. Nur so können Transparenz und Beachtung der Interessen der Autofahrerinnen und Autofahrer gewährleistet werden. Heimlich betont: „Wenn die Bundesregierung den Anschein der Kumpanei ausräumen will, dann darf sie uns und unsere Forderungen nicht länger ignorieren.“ Auf zwei Schreiben des ACE mit dem Appell, die Vertretung der Autofahrerinnen und Autofahrer am Nationalen Forum Diesel zu beteiligen, antworteten bis heute weder das Bundesverkehrsministerium noch das Bundesumweltministerium.

Der Idee, einen Fond aufzulegen, finanziert von Wirtschaft und Politik, steht Deutschlands zweitgrößter Autoclub aufgeschlossen gegenüber, aber nur wenn dieser auch in die Zukunft gerichtet ist.

Stefan Heimlich: „Einen dreistelligen Millionenbetrag bereitzustellen, fokussiert auf Verkehrsleitsysteme und die Verbesserung von Busflotten, erscheint abstrus. Die Städte haben ein Problem aufgrund zu hoher Mengen an Diesel-Abgasen. Das heißt, Diesel müssen sauber werden. Parallel dazu gilt es, in Zukunftstechnologien zu investieren. Denn klar ist, die Autos der Zukunft fahren elektrisch und sie müssen verknüpfbar sein mit anderen Mobilitätsangeboten."

Auch die Neuregelung des Verbandsklagerechts sowie die Möglichkeit für Verbraucher, Sammelklagen stellen zu können, sieht der ACE als unabdingbar an. Wenn Verbraucher geschädigt werden, müssen sie sich auch rechtlich dagegen zur Wehr setzen können.

 

Über den ACE Auto Club Europa e.V.:
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