12.03.2025

ACE überprüft Schulwege und Bringverkehr an 150 Grundschulen

© ACE / Lukas Frontzek

20. ACE-Clubinitiative unter dem Motto „Easy Going“ gestartet

 

Berlin (ACE) – Mit der gestrigen Auftaktveranstaltung an der Gemeinschaftsschule Korb bei Stuttgart fiel der Startschuss für die diesjährige Clubinitiative des ACE Auto Club Europa. Unter dem Motto „Easy Going – Schulweg Index 2025“ nehmen rund 700 Ehrenamtliche in den kommenden Monaten die Schulwegsicherheit an mindestens 150 Grundschulen bundesweit unter die Lupe. Dabei stehen zwei zentrale Fragen im Fokus: Wie sicher ist die Verkehrsinfrastruktur rund um Schulen?Wie beeinflusst der Bringverkehr durch Elterntaxis die Sicherheit der Kinder?

Die Ergebnisse der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) durchgeführten Clubinitiative fließen in den „ACE-Schulweg-Index“ ein, der im Herbst ein Lagebild zur Schulwegsicherheit in Deutschland liefern wird.

 

ACE stellt die Sicherheit der Kleinsten in den Fokus

Für viele der Millionen Schulkinder, die allmorgendlich unterwegs zur Schule sind, ist der Schulweg nicht sicher genug. Alle 20 Minuten verunglückt in Deutschland ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr. Besonders betroffen sind Kinder im Grundschulalter, die oft noch Schwierigkeiten haben, die komplexen Verkehrssituationen richtig einzuschätzen. Zahlreiche Faktoren können dabei die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler gefährden. Besonders problematisch ist der Bringverkehr vieler Eltern: Sogenannte Elterntaxis sorgen für unübersichtliche Situationen. Sie halten in zweiter Reihe oder auf Gehwegen und erhöhen beispielsweise durch riskante Wendemanöver die Unfallgefahr. Auch die Verkehrsinfrastruktur im Schulumfeld spielt eine große Rolle. Infrastrukturelle Probleme wie fehlende Verkehrsberuhigung, mangelnde Querungsmöglichkeiten oder unzureichende Beleuchtung verschärfen die Situation zusätzlich.

 

100 Prozent der beobachteten Elterntaxis verhielten sich falsch

Beim gestrigen Auftakt überprüften die ACE-Ehrenamtlichen die Schulwegsicherheit an der Gemeinschaftsschule Korb bei Stuttgart. Nach 30-minütiger Beobachtung des morgendlichen Bringverkehrs am Haupteingang wurden 27 Elterntaxis gezählt: In allen Fällen wurde Fehlverhalten beobachtet – am häufigsten hielten Eltern im absoluten Halteverbot (82 Prozent), wodurch sie andere Verkehrsteilnehmende behinderten und gefährliche Situationen verursachten. Besonders besorgniserregend: 37 Prozent der Kinder stiegen zur Fahrbahnseite hin aus, was das Unfallrisiko erheblich erhöht. Dementsprechend stufte der ACE den Bringverkehr bei diesem ersten Schulweg-Check als „mangelhaft” ein.

Um dem Problem der Elterntaxis entgegenzuwirken, würde die Einrichtung einer Elternhaltestelle oder einer sogenannten Kiss-and-Ride-Zone die Verkehrssituation entschärfen. Das ist ein Ergebnis der anschließenden Überprüfung der Infrastruktur durch die ACE-Testerinnen und –Tester vor Ort. Hier konnte das Prädikat „In Ordnung“ vergeben werden, lediglich ein Punkt fehlte für das Prädikat „sicher”. Positiv bewertet wurden unter anderem die Ampel und der Zebrastreifen, die das Überqueren der Hauptstraße für die Schulkinder gefahrlos möglich machen.

 

Stefan Heimlich: „Jedes Kind hat das Recht auf einen sicheren Schulweg“

Mit rund 15.500 Grundschulen in Deutschland ist der Schulweg für Millionen von Kindern eine tägliche Herausforderung. Unsere 20. ACE-Clubinitiative 2025 setzt daher auf das Motto ‚Easy Going‘, um die Sicherheit auf diesen Wegen weiter zu verbessern. Denn jedes Kind hat das Recht, sicher zur Schule zu kommen – und wir als Auto Club Europa machen uns dafür stark, diese Realität für alle Kinder in Deutschland zu verwirklichen. Dank des engagierten Einsatzes unserer rund 700 Ehrenamtlichen leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag, um den Schulweg für unsere Kleinsten vor Ort sicherer zu gestalten“, erklärt Stefan Heimlich, Vorsitzender des ACE, zur diesjährigen Clubinitiative.

Auch Manfred Wirsch, Präsident des DVR und Schirmherr der diesjährigen ACE-Clubinitiative, betont die Relevanz des Themas: „Unsere Aufgabe ist es, Kindern eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr zu ermöglichen und sie im Sinne der Vision Zero bestmöglich zu schützen, auch auf dem Schulweg. Im Vordergrund sollten Geschwindigkeitsbegrenzungen an Gefahrenstellen stehen – besonders im Umfeld von Kindergärten, Schulen und Spielplätzen. Aber auch Fußgängerampeln, gut markierte Fußgängerüberwege und Verkehrsinseln zeichnen einen sicheren Schulweg aus. Zudem kommt es darauf an, Kinder fit zu machen für eine aktive und sichere Teilnahme am Straßenverkehr.“

 

Schulweg-Index wird im Herbst veröffentlicht

Die bundesweiten Tests starten ab dem 1. April. Mit der Veröffentlichung des ACE-Schulweg-Index 2025 im Herbst wollen wir deutschlandweit auf Missstände aufmerksam machen, Verbesserungen anstoßen und Schulen gezielt dabei unterstützen, kinderfreundliche Mobilitätskonzepte umzusetzen. Schulen mit einem besonders kritischen Schulumfeld erhalten durch unsere Infoabende eine zusätzliche Hilfestellung, um gezielt Lösungen zu entwickeln. Zudem verteilt der ACE bundesweit je 10.000 Reflektorbänder, Schulweg-Ratgeber und DVR-Pixibücheran Erstklässler und Erstklässlerinnen, um ihre Sichtbarkeit und Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.

 

Weitere Informationen:

>> Webseite der ACE-Clubinitiative

>> Presseinformationen und Pressebilder zur redaktionellen Verwendung (unten auf der Seite)

>> Schulwegratgeber

 

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