13.04.2016

Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes: Fahrgastzahlen im Nah- und Fernverkehr erneut gestiegen

Vergangene Woche veröffentlichte das Statistische Bundesamt die Fahrgastzahlen 2015 für den Liniennah- und Fernverkehr in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Fahrgäste um insgesamt 0,3 Prozent auf fast 11,2 Milliarden an. Täglich beförderten die Verkehrsunternehmen damit fast 31 Millionen Fahrgäste.

Straßen- und Stadtbahnen 2015 häufig genutzt

Den mit Abstand größten Teil des Transportvolumens erbringt der Nahverkehr. Berufspendler oder auch Schüler sind hier fast täglich unterwegs. Mit rund 11 Milliarden Fahrgästen kommt das Statistische Bundesamt auf einen Zuwachs des Nahverkehrs von 0,2 Prozent gegenüber 2014. Besonders interessant: Lediglich der Straßen- und Stadtbahnverkehr ist für diesen Anstieg verantwortlich. 3,9 Milliarden Personen nutzen Stadt-, Straßen- und U-Bahnen (+1,3 Prozent). Dagegen stiegen geringfügig weniger Fahrgäste als im Vorjahr in die Busse (5,3 Milliarden), Eisen- und S-Bahnen (2,5 Milliarden) des Nahverkehrs.

Deutlicher Zuwachs im Fernverkehr

Im Fernverkehr können sich die Bahn- und Busunternehmen gleichermaßen freuen. Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Fahrgäste in den Fernzügen der Eisenbahn um 1,9 Prozent auf 131 Millionen. Insbesondere die Fernbusse konnten zum wiederholten Male einen deutlichen Zuwachs verzeichnen: Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes beförderten sie im letzten Jahr 20 Millionen Personen, das sind – ganze 25 Prozent mehr als im Vorjahr.

Fernbusse und Deutsche Bahn im Wettstreit

Ob sich diese Entwicklung fortsetzt, bleibt abzuwarten. Mit der Qualitätsoffensive der Deutschen Bahn und ihren vergünstigten Tickets könnten Fernbusfahrer wieder verstärkt auf die Schiene gelockt werden. Vor allem, wenn die vieldiskutierte Maut für Fernbusse tatsächlich kommt. Sie ist Thema auf der Verkehrsministerkonferenz, die am Donnerstag und Freitag in Heringsdorf stattfindet s. Die Maut würde mit großer Wahrscheinlichkeit dazu beitragen, dass die Ticketpreise für MeinFernbus und Co teurer und damit auch unattraktiver werden.

Hinweise zur Datenbasis

Als Zahlenbasis dienten die Angaben der rund 860 größeren Unternehmen im Liniennahverkehr mit Bussen und Bahnen, die mindestens 250.000 Fahrgäste pro Jahr beförderten. Hinzu kamen die Zahlen aller Unternehmen im Eisenbahnverkehr. Somit wurde den Berechnungen deutlich mehr als nur die Bilanz der Deutschen Bahn zu Grunde gelegt. Im Bereich „Linienfernverkehr mit Omnibussen“ stellten alle bereits länger bestehenden Fernbusunternehmen ihre Zahlen zur Verfügung. Die Fahrgastzahlen von neu gegründeten Fernbusunternehmen wurden geschätzt und addiert.

Weitere Informationen sowie Tabellen und Grafiken stellt das Statistische Bundesamt auf seiner Website bereit.