23.08.2017

Heute Bahn, morgen Mietwagen – mit einem Mobilitätsbudget haben die Mitarbeiter Wahl

Im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte lassen sich Betriebe einiges einfallen: Mitarbeiterevents, Sportkurse, Massagen bis hin zum klassischen Prestigeobjekt Nummer eins, dem Dienstwagen. Doch der steht nicht bei allen hoch im Kurs.
 

Betriebe, die auf der Suche nach guten Mitarbeitern sind, haben es nicht leicht. Die Konkurrenz ist groß, der Fachkräftemangel in vielen Bereichen spürbar. Was es braucht sind Anreize, sogenannte Benefits, mit denen sie bei der Belegschaft und potentiellen Mitarbeitern punkten können. Die Palette reicht von Mitarbeiterevents, einer betrieblichen Altersvorsorge, kostenlosen Sportkursen, Massagen bis hin zum klassischen Prestigeobjekt Nummer eins, dem Dienstwagen. Doch steht der Dienstwagen nicht bei jedem Mitarbeiter ganz oben auf der Wunschliste. Erst recht nicht bei denjenigen, die in städtischen Gebieten leben und das Auto im täglichen Job gar nicht benötigen.

 

Dienstwagen oder BahnCard 100?

 

Den Zahn der Zeit haben einige Betriebe bereits erkannt. Statt auf den starren Dienstwagenanspruch zu pochen, haben sie sich für ein Modell entschieden, das verschiedene Zusatzleistungen aus dem Mobilitätsbereich kombiniert: das Mobilitätsbudget. Die Bahn bietet einen solchen Mobilitätsmix seit 2013 an. Dort können Führungskräfte zwischen verschiedenen Angeboten des Konzerns wählen: Entweder sie entscheiden sich für den Dienstwagen mit Privatnutzung oder für eine BahnCard 100 – die es übrigens gleich zweimal gibt. So kann nicht nur der Mitarbeiter, sondern auch eine weitere Person seiner Wahl die DB-Züge kostenlos nutzen. Darüber hinaus erhalten Führungskräfte ein Budget, das sie für Flinkster-Mietwägen oder Call a bike-Mietfahrräder einsetzen können. Und wer weder eine BahnCard 100 noch einen Dienstwagen benötigt, der erhöht sein Mobilitätsbudget für die Nutzung von Mietwägen und -Fahrrädern.

 

Mobilitätsbudget als Antwort auf verschiedene Lebensentwürfe

 

Auch das Pharmaunternehmen Daiichi Sankyo mit Sitz in München setzt auf Flexibilität bei der Verkehrsmittelwahl: Je nach Präferenz können sich die Mitarbeiter ihren eigenen Mix für private und berufliche Strecken zusammenstellen. Während der eine lieber Pedelec und ÖPNV-Ticket kombiniert, bevorzugt der andere ein Carsharing-Budget in Verbindung mit einer BahnCard. Das Mobilitätsbudget bemisst sich an der Funktion sowie dem geschäftlich und privat erforderlichen Mobilitätsbedarf des Mitarbeiters. „Uns war es wichtig, unseren Mitarbeitern eine flexible Mobilität zu ermöglichen, die ihren individuellen Anforderungen an ihre berufliche und private Mobilität Rechnung trägt“, so Michael Müller, Head of Mobility and Facilities. „Gleichzeit soll Mobilität unsere Mitarbeiter aber auch effizient bei der Erfüllung ihrer Kernaufgaben unterstützen.“

 

Firmenangebote, die Entlastung versprechen

 

Die Idee des Mobilitätsbudgets wird immer beliebter, das Geschäftsfeld „Mobility as a Service“ umso populärer. Zuletzt hat Sixt ein Angebot auf den Markt gebracht, das es Firmenkunden erlaubt zwischen DriveNow Carsharing, Mietwagen und myDriver-Fahrdiensten zu wählen. Laut Aussage von Sixt können Unternehmen über eine zentrale Plattform Mobilitätsbudgets einzelnen Mitarbeitern zuweisen. Dies soll dem Betrieb die Abwicklung erleichtern und den Mobilitätsbedarf transparenter machen.

 

Eigenverantwortung macht glücklich

 

In einer Arbeitswelt, die sich ständig wandelt, sind ohne Zweifel neue Mobilitätskonzepte gefragt: Mitarbeiter eines Betriebes wohnen unterschiedlich weit vom Arbeitsort entfern und haben heterogene private Hintergründe. Genauso sind sie je nach Einsatzgebiet unterschiedlich oft unterwegs. Ein Mobilitätsbudget kann hier eine sinnvolle Lösung sein. Es vermittelt den Mitarbeitern das Gefühl, selbstbestimmt und eigenverantwortlich unterwegs zu sein. So viel Eigenverantwortung kann im besten Fall zu einer umweltfreundlichen Verkehrsmittelwahl führen und die Bindung des Beschäftigten zum Unternehmen stärken.