08.04.2016

Carsharing wächst weiter – auch in die Breite

2015 waren mehr als 1,2 Millionen Kunden bei Carsharing-Anbietern in Deutschland registriert. Das ist ein deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig entstehen immer neue Formen des Autoteilens.

Carsharing erfreut sich in Deutschland weiterhin wachsender Beliebtheit. Lag die gesammelte Kundenzahl der Carsharing-Anbieter 2014 noch bei etwa einer Million, waren es 2015 bereits 1,26 Millionen. Das zeigt eine vor kurzem vorgestellte Erhebung des Bundesverband CarSharing (bcs).

Auslastung der Carsharing-Fahrzeuge steigt

Der Verband spricht von einer „Konsolidierung“ des Carsharing-Marktes. Zum einen hat sich die Auslastung der insgesamt etwas über 16.000 Carsharing Fahrzeuge erhöht. Das heißt, dass mehr Kunden als im Vorjahr im Durchschnitt ein Fahrzeug nutzen. Zum anderen haben sich einige Anbieter wie CiteeCar und Quicar aus dem Markt zurückgezogen. Aus Verkehrs- und Umweltsicht ist diese Entwicklung positiv, da mehr Personen auf die Alternative zum privaten Pkw zurückgreifen und gleichzeitig weniger Carsharing-Fahrzeuge ungenutzt herumstehen.

Erste Anbieter kombinieren verschiedene Carsharing-Modelle

Im vergangenen Jahr sind außerdem neue Formen des Carsharings entstanden. So gibt es inzwischen erste Kombinationen aus stationsgebundenem und stationsunabhängigem, sogenanntem „Free Floating“ Carsharing. Ein Anbieter ist Stadtmobil Rhein Neckar aus Mannheim, der seit kurzem auch Fahrzeuge mit dem Namen „Joe Car“ frei im Stadtgebiet verteilt anbietet. Vorteil: Die Kunden können nicht nur wie bisher Fahrzeuge günstig im Voraus und bei Bedarf für einen längeren Zeitraum buchen, sondern auch spontan in ein „Joe Car“ steigen. Und das müssen sie noch nicht einmal zum Ausgangsort ihrer Buchung zurückbringen.

Auch die Bundeswehr bietet Carsharing an

Ein weiterer Akteur auf dem Carsharing-Markt ist die Bundeswehr mit der Tochtergesellschaft Bundeswehrfuhrpark Service GmbH. Sie bietet einen Teil Ihres Fuhrparks an zivilen Fahrzeugen auch privaten Kunden an. Bislang sind das über 2.500 Fahrzeuge in über 140 Städten. Die Autos stehen häufig in der Nähe von Bundeswehrstandorten und können stündlich oder täglich gemietet werden. Besonders günstig sind Wochenend- und Abendzeiten, was darauf hindeutet, dass die Bundeswehr die Autos weiterhin vorrangig selbst nutzt und das Angebot vor allem die Auslastung und Kostenbilanz der Fahrzeuge verbessern soll. Angestellte der Bundeswehr und andere Pendler können sich die Fahrzeuge beispielsweise mieten, um am Wochenende nach Hause zu fahren.

Unternehmen setzen Carsharing ein, um Kosten zu sparen

Ökonomische Abwägungen machen Carsharing auch zunehmend für Unternehmen attraktiv. Neben firmeninternem Carsharing spielen auch die großen Carsharing-Angebote von Cambio oder Car2Go für viele Unternehmen eine Rolle. Mit ihrer Hilfe können sie beispielsweise teure Taxifahrten auf Dienstreisen vermeiden oder kurzfristig ihren Fuhrpark erweitern.

Carsharing ist damit nicht nur für private, sondern auch für berufliche Fahrten interessant – sei es während der Arbeitszeit oder für den Weg zur Arbeit und nach Hause.

Hier kann die Jahresbilanz 2015 des Bundesverband CarSharing heruntergeladen werden.