08.01.2018

2018 – der Ridesharing-Markt wächst weiter

Können On-Demand-Dienste den ÖPNV sinnvoll ergänzen? Und werden die individuellen Shuttledienste tatsächlich genutzt? Ja, wie CleverShuttle oder myBus der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) im vergangenen Jahr zeigten. 2018 haben sich weitere Ridesharing-Angebote angekündigt.  
 

250.000 Fahrgäste nutzten CleverShuttle

 

Für CleverShuttle war das vergangene Jahr ein überaus erfolgreiches. Als erstes deutsches Unternehmen brachte das Start up das sogenannte On-Demand-Ridesharing mit einer behördlichen Genehmigung auf die Straße. Die Idee: Eine Kombination aus Fahrgemeinschaften und einem individuellen Chauffeurdienst. Teurer als ein ÖPNV-Ticket, aber günstiger als die Fahrt mit einem Taxi, da die Streckenwünsche mehrerer Nutzer gebündelt werden. Über eine Smartphone-App können Nutzer ihre Fahrt buchen. Hierfür geben sie ihren Start- und Zielpunkt ein und die Anzahl der zu transportierenden Personen. Die Anwendung verrät ihnen während des Buchungsvorgangs, wann der Fahrer bereitsteht und wie viel die Fahrt kostet. Das Konzept geht auf: 80 Prozent der Neukunden probierten den Dienst aus, weil Freunde es ihnen empfohlen haben; 60 Prozent nutzten das Angebot immer wieder. So beförderte das Start up in Berlin, Leipzig, München und Hamburg im Jahr 2017 über 250.000 Kunden.

 

Bahn testet ioki in Frankfurt

 

In diesem Jahr wagen weitere Anbieter den Sprung in den Ridesharing-Markt. Die Bahn, die auch an CleverShuttle beteiligt ist, testet derzeit einen neuen Dienst namens ioki in Frankfurt. Bis April 2018 können 2.000 registrierte Bahn-Mitarbeiter den Piloten testen. Zur Verfügung stehen insgesamt 13 Fahrzeuge, die vom elektrischen Citroen Zero bis zum elektrischen Kleinbus reichen. Intelligente Algorithmen sollen sicherstellen, dass die Fahrzeuge möglichst voll besetzt sind und Fahrgäste mit einem ähnlichen Ziel zusteigen. Wenn der Test erfolgreich verläuft, sollen ioki-Sammeltaxis den ÖPNV in Frankfurt ergänzen und damit die Verkehrsbelastung in der Innenstadt verringern.

 

BVG und Daimler kooperieren in der Hauptstadt

 

In Berlin, dem wohl größten Testfeld für neue Mobilitätslösungen, startet in diesem Jahr ein weiterer Ridesharing-Dienst. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Mercedes Benz Vans und Via bringen ab dem Frühjahr einen On-Demand-Service mit 50 Mercedes-Benz Fahrzeugen im östlichen Berliner Innenstadtgebiet an den Start. Fahrgäste sollen sich dann per App kurzfristig ein Fahrzeug zu einem Zustiegspunkt rufen können. Auch hier berechnen Algorithmen laufend, welches Fahrzeug in der Nähe ist und welche weiteren Fahrgäste mitfahren können. Die Kosten für eine Fahrt soll sich aus einem Grundpreis und einem entfernungsbasierten Zuschlag zusammensetzen und damit ebenfalls zwischen dem ÖPNV- und dem Taxitarif liegen.


Die kommenden Monate werden zeigen, ob die neuen On-Demand-Dienste auch nach der Pilotphase von der breiten Masse angenommen werden. CleverShuttle zumindest hat sich für dieses Jahr hohe Ziele gesteckt: Über Franchise Partner soll der Dienst an bis zu acht weiteren Standorten angeboten werden. Ob weitere Verkehrsbetriebe in den Markt einsteigen und ihr ÖPNV-Angebot durch individuelle Chauffeurdienste erweitern, bleibt abzuwarten.